TV-Interview mit Ferguson-Schütze: Er würde es wieder tun

TV-Interview mit Ferguson-Schütze: Er würde es wieder tun

Das Ferguson-Urteil beschäftigt die ganze Welt: Darren Wilson, der Polizist, der im August den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown erschossen hatte, wird nicht angeklagt. In den USA kam es nach der Urteilsverkündung zu zahlreichen Ausschreitungen. Auch Präsident Obama meldete sich zu Wort. Nun spricht zum ersten Mal der Schütze von Ferguson selbst: Er habe ein absolut reines Gewissen und würde jederzeit wieder so handeln.

Darren Wilson hat ein exklusives Interview mit dem amerikanischen Nachrichtensender ABC geführt. Darin rekonstruiert er jenen Abend in Ferguson, der für Michael Brown tödlich endete. Mehrere Schüsse hatten den 18-Jährigen getötet – der Fall regte eine neue Diskussion über rassistische Polizeigewalt in den USA an. Doch er hätte nichts anders machen können, um den Tod des Teenagers zu verhindern, meint der Schütze. "Ich habe ein reines Gewissen, weil ich weiß, dass ich meinen Job richtig gemacht habe", so Wilson. Er sei sich zudem sicher, dass die Hautfarbe des Opfers absolut keine Rolle gespielt habe.

Zum ersten Mal überhaupt habe er an diesem Tag seine Waffe im Dienst abgefeuert. Michael Brown habe ihn bedroht, in seinen Polizeiwagen gedrückt und mehrfach geschlagen. "Ich fragte mich, wie ich das überleben sollte", erinnert sich Wilson. Daraufhin habe er dem Teenager mit Schüssen gedroht, doch dieser habe ebenfalls nach der Pistole gegriffen. Nach einem ersten Schuss sei das Opfer weggelaufen und dann plötzlich stehen geblieben: "Er drehte sich um und schaute mich an. Und währenddessen griff seine rechte Hand in seinen Hosenbund."

Die Zeugenaussagen, nach denen Michael Brown seine Hände in die Luft gehalten und deutlich gezeigt habe, keine Waffe bei sich zu tragen, seien "inkorrekt", so Darren Wilson. Brown sei trotz aller Warnungen auf ihn zugelaufen, erklärt er: "In dem Moment habe ich mich noch einmal versichert, 'Darf ich wirklich auf ihn schießen?', und die Antwort darauf war, dass ich es muss. Wenn ich es nicht tue, wird er mich töten."

Er habe mehrere Schüsse abgefeuert, doch Michael Brown sei auch verwundet weiter auf ihn zugerannt. Kurz bevor er ihn erreicht habe, habe Darren Wilson dann den entscheidenden Schuss abgefeuert – direkt in den Kopf.

Bild Copyright: Reuters