TV-Produzenten und Regisseure fordern Sicherheitsprotokolle für Abtreibungen

Vergangene Woche unterschrieben über 400 TV-Autorinnen und weibliche Showrunner einen Brief an die Führungskräfte der Hollywood-Studios. Sie forderten die Einführung von Sicherheitsprotokollen für schwangere Frauen in Staaten, in denen Abtreibung verboten ist oder bald verboten sein wird. Nun taten es ihnen ihre männlichen Kollegen wie J.J. Abrams gleich. (Bild: 2022 Getty Images/Alberto E. Rodriguez)

Vergangene Woche verschickten mehr als 400 TV-Autorinnen und weibliche Showrunner Briefe an die Hollywood-Studios, um die Einführung spezieller Sicherheitsprotokolle für schwangere Mitarbeiterinnen zu fordern. Nun taten es ihnen die männlichen Kollegen gleich.

Nicht nur für Frauen in den USA war es eine schockierende Nachricht: Der Oberste Gerichtshof der USA kippte Ende Juni das liberale Abtreibungsrecht des Landes. Die einzelnen Bundesstaaten sollen nun selbst entscheiden, ob ein Schwangerschaftsabbruch durchgeführt werden kann oder nicht. Die Entscheidung spaltet seit dem die ganze Welt, auch in Hollywood zeigten Stars ihre Empörung gegenüber dem Supreme Court.

Letzte Woche haben über 400 weibliche Showrunner und TV-Autorinnen Briefe an die Führungskräfte der Hollywood-Studios verschickt, mit der Forderung, spezielle Sicherheitsprotokolle für schwangere Frauen in Staaten einzuführen, in denen Abtreibung verboten ist oder bald verboten sein wird. Sie fordern eine medizinische Versorgung bei "Eileiterschwangerschaften und anderen Schwangerschaftskomplikationen, die eine medizinische Behandlung erfordern".

Außerdem verlangen die Verfasserinnen eine Veröffentlichung von Richtlinien, die festlegen, wie die Unternehmen die Reisen ihrer Mitarbeiter zu Abtreibungen bezuschussen und wie die Privatsphäre der Mitarbeiter geschützt wird. Aber das ist nicht alles - die TV-Autorinnen und weiblichen Showrunner möchten, dass die Unternehmen "alle politischen Spenden an Anti-Abtreibungskandidaten und politische Aktionskomitees sofort einstellen".

Insgesamt unterzeichneten 594 männliche Showrunner einen weiteren Brief, darunter auch Ryan Murphy. (Bild: 2022 Getty Images/Kevin Winter)
Insgesamt unterzeichneten 594 männliche Showrunner einen weiteren Brief, darunter auch Ryan Murphy. (Bild: 2022 Getty Images/Kevin Winter)

Die US-TV-Branche solidarisiert sich

Doch Abtreibungen sind eben nicht nur Frauensache: Insgesamt 594 männliche Produzenten und Regisseure haben nun auch ein Unterstützungsschreiben an die gleichen Unternehmen geschickt. Dazu gehören J.J. Abrams ("Star Wars"), Jordan Peele ("Get Out"), Greg Berlanti ("Love, Simon"), Donald Glover ("Atlanta"), Aaron Sorkin ("West Wing"), David E. Kelley ("Big Little Lies"), Taika Waititi ("Thor") und Ryan Murphy ("Glee"),

In dem Text steht, dass die Unterzeichner mit allen "weiblichen, trans- und nicht-binären Showrunner-Kollegen zusammenstehen und von unseren Arbeitgebern eine Antwort auf die bevorstehende Krise" verlangen. Der Brief wurde als Antwort auf den ersten Brief an Unternehmen wie Disney, Netflix, Warner Bros. Discovery, Paramount, Apple, NBC Universal, Amazon, Lionsgate und AMC geschickt.

Auch Taika Waititi unterzeichnete den Brief an die Hollywood-Studios mit der Forderung, schwangere Frauen in den Staaten zu unterstützen, in denen Abtreibungen verboten sind oder es bald sein werden. (Bild: 2022 Getty Images/Gareth Cattermole)
Auch Taika Waititi unterzeichnete den Brief an die Hollywood-Studios mit der Forderung, schwangere Frauen in den Staaten zu unterstützen, in denen Abtreibungen verboten sind oder es bald sein werden. (Bild: 2022 Getty Images/Gareth Cattermole)