TV-Richter Alexander Hold will Bundespräsident werden

Zieht Alexander Hold ins Schloss Bellevue?

Unverhofft kommt oft: Während die großen Parteien in Deutschland noch fieberhaft nach potentiellen Kandidaten für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck suchen, haben die Freien Wähler ihre Wahl bereits getroffen. Die Partei wird Alexander Hold aufstellen. Der 54-Jährige ist Jurist, Kommunalpolitiker und den meisten als "Richter Alexander Hold" aus der Sat.1-Dokuserie bekannt. Die überraschende Nominierung empfinde er "als große Ehre", wie er im Interview mit der Zeitschrift "Bunte" verrät.

Eine echte Alternative?

Hold ist im Stadtrat von Kempten und im Bezirkstag von Schwaben. "Die Begründung war, dass ich mir über Parteigrenzen hinweg einen gewissen Ruf erarbeitet habe und man mir Größeres zutraut", erklärt Hold die Entscheidung der Freien Wähler. Eine klare Linie verfolgt der Vater zweier Söhne auch. "Politik als Ego-Show ist nicht so meins", so Hold. Ihm liege es eher, unterschiedliche Positionen zusammenzuführen und auszugleichen. Was viele für einen Witz halten dürften, ist dem 54-jährigen Juristen absolut ernst.

"Ich trete mit dem Ziel an, eine glaubwürdige und über Parteigrenzen hinweg wählbare Alternative zu den Kandidaten der großen Volksparteien zu sein", betont Hold. Seine TV-Prominenz dürfte ihm dabei nur bedingt zugutekommen, schließlich wird der Bundespräsident in Deutschland nicht vom Volk direkt gewählt. Hold bleibt zudem realistisch. Ein Umzug ins Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten in Berlin, sei nicht geplant. Auch wenn seine Lebensgefährtin Pia Große-Vehne (45) ihn dorthin folgen würde.

Gerne auf Reisen

Das Amt des Bundespräsidenten bringt einige Vorteile mit sich - zum Beispiel reist er komfortabler. Hold gibt zu, dass die Aussicht auf exklusive Transportmittel verlockend klinge. Er sei "bisher eher mit Trekking-Rucksack oder im Campingbus unterwegs gewesen". Doch auch im Airbus der Luftwaffe würde er wohl "von einer schönen Radtour träumen".

Foto(s): imago/APress