Ungewollte Kampagnen-Werbung: „Aufstehen gegen Rassismus" bedankt sich bei Beatrix von Storch

Beatrix von Storch machte mit ihrem lautstarken Auftritt im Bundestag unfreiwillig Werbung gegen Rechts. (Bild: ddp Images)
Beatrix von Storch machte mit ihrem lautstarken Auftritt im Bundestag unfreiwillig Werbung gegen Rechts. (Bild: ddp Images)

Weil die AfD-Politikerin Beatrix von Storch sich am Mittwoch im Bundestag lautstark über die Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus“ echauffierte und dabei zahlreiche unterstützende Politiker kritisierte, freut sich nun das Aktionsbündnis über den großen Zulauf. In einem Tweet bedanken sich die Initiatoren der Kampagne für die kostenlose Werbung.

Von Storch wetterte in ihrer Rede unter anderem gegen die SPD-Familienministerin Katarina Barley, den Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sowie die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt. Sie alle hatten das Aktionsbündnis mit einer Unterschrift unterstützt. Die Kampagne hat es sich zum Ziel gesetzt, die AfD in ihrer Arbeit zu stören. „Die AfD ist zu einer ernsthaften Gefahr geworden, für all jene, die nicht in ihr rechtes Weltbild passen. Wir wollen dem ein Ende machen”, lautet es auf der Homepage von „Aufstehen gegen Rassismus“.

Deshalb wurden Turnbeutel mit diversen Materialien verschickt, um die Stände der rechtspopulistischen Partei zu „sichern“. Darin enthalten: Ein blauer Müllsack, in den Flyer umgehend entsorgt werden können, Absperrband, um Passanten vor dem Stand zu schützen, eine Trillerpfeife zum Übertönen, eine Warnweste mit der Aufschrift „AfD? Rechte Hetze fachgerecht entsorgen“ sowie eine Broschüre, die rechtliche Rahmenbedingungen und die Zielstellung des Bündnisses erklärt.

Das Aktionsbündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ ruft zu friedlichem Protest auf. (Bild: ddp Images)
Das Aktionsbündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ ruft zu friedlichem Protest auf. (Bild: ddp Images)

Keineswegs also ein direkter Aufruf zu Gewalt und Zerstörung, sondern ein legaler Protest – das sieht die AfD-Politikerin allerdings anders. Ihrer Meinung nach unterstützen die Politiker mit ihrer Unterschrift Übergriffe auf AfD-Mitglieder. Der bizarre Turnbeutel-Auftritt sorgte allerdings für viel Häme und Zwischenrufe auf den Rängen im Bundestag. Die AfD hingegen unterstützte die Worte ihrer Abgeordneten mit vehementem Applaus.

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