Tödliches Unglück auf Mallorca: Terrassen-Bar hatte keine Genehmigung

Die bei dem tödlichen Unglück auf Mallorca eingestürzte Terrassen-Bar wurde ohne Genehmigung betrieben. (Jaime REINA)
Die bei dem tödlichen Unglück auf Mallorca eingestürzte Terrassen-Bar wurde ohne Genehmigung betrieben. (Jaime REINA)

Die bei dem tödlichen Unglück auf Mallorca eingestürzte Terrassen-Bar wurde ohne Genehmigung betrieben. Es habe keine Lizenz für wirtschaftliche Aktivitäten auf der in der ersten Etage des Gebäudes gelegenen Terrasse gegeben, sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, Jaime Martínez Llabrés, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Bei dem Unglück waren zwei deutsche Urlauberinnen und zwei weitere Menschen ums Leben gekommen, 16 Menschen wurden verletzt.

Laut dem Bürgermeister verfügten die Betreiber des "Medusa Beach Club" über eine Genehmigung für einen Restaurantbetrieb im Erdgeschoss sowie im ersten Stock des Gebäudes, jedoch nicht für die Terrasse im ersten Stock. Im Keller befand sich die Bar "CocoRico".

Den Ermittlungen zufolge sei die Terrasse zudem kürzlich ohne Baugenehmigung mit einem neuen Estrich ausgestattet worden, was zu einem "Übergewicht" geführt habe, berichtete Feuerwehrchef Eder Garcia. Das durch diese Umbauten verursachte Übergewicht in Kombination mit einer großen Zahl von Gästen habe zum Einsturz der Terrassen-Bar geführt.

Das Unglück hatte sich am vergangenen Donnerstag an der belebten Strandpromenade von Palma de Mallorca ereignet. Die in der ersten Etage gelegene Terrasse war plötzlich eingebrochen und auf das darunter gelegene Restaurant gestürzt, die Trümmer durchschlugen dann den Boden zum Untergeschoss. Dort wurden laut Feuerwehr die meisten der Opfer gefunden.

Nur einen Tag vor dem Unglück hatte der "Medusa Beach Club" im Internet für seine "neu eröffnete Rooftop"-Bar geworben.

Das Unglück befeuert in Spanien erneut die Diskussion über Verstöße gegen Bau- und Sicherheitsvorschriften. Anfang Oktober waren bei einem Brand in einer Diskothek in Murcia im Südosten des Landes 13 Menschen ums Leben gekommen. Der Stadtverwaltung zufolge war der Club ohne Genehmigung betrieben worden, die Behörden hatten schon ein Jahr zuvor die Schließung verfügt.

gt/ju