US-Außenministerium warnt Bürger vor Pegida

Anhänger von Pegada (Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes) versammelten sich in Erfurt. Foto: Michael Reichel/Archiv
Anhänger von Pegada (Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes) versammelten sich in Erfurt. Foto: Michael Reichel/Archiv

Seit Wochen gehen Anhänger der islamkritischen Bewegung Pegida und verschiedene Ableger in Deutschland auf die Straße. Nun warnt das US-Außenministerium seine Bürger vor größeren Menschenmengen in mehreren deutschen Städten.

Warnung für US-Bürger in Deutschland: Pegida-Demos besitzen erhöhtes Bedrohungslevel. (Bild: pbs.twimg.com)
Warnung für US-Bürger in Deutschland: Pegida-Demos besitzen erhöhtes Bedrohungslevel. (Bild: pbs.twimg.com)

In Bayern heißen die Pegida-Sympathisanten Bagida, in Leipzig Lagida und in Berlin Begida. Vergangenes Wochenende gab es in Erfurt die erste Kundgebung des Pegida-Ablegers "Pegada" ("Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes"). Nun warnt das US-Außenministerium seine in Deutschland lebenden Bürger sowie amerikanische Touristen vor der islamkritischen Bewegung.

Wegen der "verschärften Bedrohungslage" gab das State Department für mehrere deutsche Städte eine Reisewarnung heraus. Amerikaner in Deutschland sollten wegen angekündigter Proteste der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" in einer Reihe deutscher Städte größere Menschenmengen meiden und besonders vorsichtig sein, hieß es in der Mitteilung. In Leipzig kam es vor kurzem erst zu Ausschreitungen mit Verletzten und Festnahmen.

Konkret wurden geplante Demonstrationen in Berlin, Frankfurt, München, Dresden, Leipzig und Köln in den kommenden Wochen sowie eine Kundgebung in Düsseldorf am Rosenmontag (16. Februar) erwähnt. Bereits Tage zuvor hatte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier gewarnt, die Demonstrationen würden dem Bild von Deutschland in der Welt schaden. "Bei uns wird unterschätzt, welchen Schaden die fremdenfeindlichen und rassistischen Sprüche und Plakate der Pegida schon jetzt angerichtet haben", sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag". Sachsens Innenminister Markus Ulbig nannte die Warnung eine "bedauerliche Übertreibung". Die Sicherheitslage im Land sei unverändert stabil, Gäste aus aller Welt seien herzlich willkommen.

Sehen Sie auch: Rockkonzert für mehr Toleranz