US-Geheimdienstmitarbeiter enthüllt: So starb Osama Bin Laden

Barack Obama am 1. Mai 2011.

Die Bilder gingen 2011 um die Welt: Barack Obama sitzt im "Situation Room", der Tod von Osama Bin Laden wird auf den vor ihm aufgebauten Bildschirmen übertragen. Zu sehen ist die Operation Neptune's Spear. Es handelte sich dabei um eine Mission von Navy Seals am 1. Mai 2011, bei der der Top-Terrorist bei einem Feuergefecht tödlich getroffen wurde. Umringt von hochrangigen Militärs und Geheimdienstmitarbeitern beobachtete der US-Präsident den Tod des damals größten US-Staatsfeindes und teilte diesen wenig später vor zahlreichen Kameras der Weltöffentlichkeit mit.

Die US-Regierung verkaufte die Mission als großen Militär-Coup, nicht wenige Beobachter mutmaßen, dass die Inszenierung Barack Obama zur Wiederwahl im Jahr 2012 tatkräftig unterstützt habe. Nun zeichnet der Enthüllungs-Journalist Seymour Hersh in der "London-Review-of-Books" jedoch ein ganz anderes Bild von der Infiltration und beruft sich auf eine anonyme Insiderquelle aus dem Geheimdienst. Laut dem Bericht habe sich Osama Bin Laden seit Jahren in der Gefangenschaft des pakistanischen Geheimdienstes ISI befunden und hätte massive gesundheitliche Probleme gehabt.

Der Terrorchef habe demnach nicht einmal die Kraft besessen, eine Waffe zu erheben. Von Notwehr zu sprechen, als die Navy Seals den Raum stürmten, in dem sich der al-Qaida-Gründer befunden habe, sei deswegen ein Lüge. Der Tod des Terroristen sei von Anfang an Ziel der von Barack Obama genehmigten Mission gewesen – eine direkte Gefahr für den Einsatztrupp habe nicht bestanden, Osama Bin Laden sei zum damaligen Zeitpunkt ein Greis gewesen.

Weitere Details der offiziellen Version werden vom Militärexperten Hersh angezweifelt: Nicht ausgiebige Recherchen der CIA hätten zur Aufspürung von Osama Bin Laden geführt, stattdessen habe ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter den Standort gegen eine Zahlung von 25 Millionen Dollar preisgegeben. Der al-Qaida-Chef habe sich zudem in einem ISI-Gefängnis befunden, die Wachen wurden in Absprache mit dem US-Militär, kurz bevor die US-Elitesoldaten per Hubschrauber abgesetzt wurden, abgezogen. Gegenwehr habe es nicht gegeben.

Von der US-Regierung um Barack Obama – auch die kommende Präsidentschaftskandidatin und damalige Außenministerin Hillary Clinton verfolgte die Mission an der Seite des Präsidenten – kam bisher kein Statement zu den angeblichen Enthüllungen.

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