Barack Obama bleibt Präsident der USA

Barack Obama bleibt Präsident der Vereinigten Staaten. Er gewinnt überzeugend eine zweite Amtszeit. Sein Herausforderer Mitt Romney konnte keine Wechselstimmung im Land erzeugen. Jubel bei den Demokraten, Trauer bei den Republikanern.


US-Präsident Barack Obama ist klar und überzeugend wiedergewählt worden. Der demokratische Amtsinhaber holte sich in der Nacht zum Mittwoch auch die Bundesstaaten Colorado und Virgina und sicherte sich damit die nötige Zahl von mindestens 270 Wahlmännerstimmen. 

Der republikanis

che Herausforderer räumte nach langem Zögern seine Niederlage im Kampf ums Weiße Haus ein. Der frühere Gouverneur von Massachusetts gratulierte Obama in seinem Hauptquartier in Boston. 

Wie mehrere US-Fernsehsender berichteten, lag Obama auch ohne den von den Republikanern angezweifelten Sieg in Ohio klar vorn. Romney könne selbst bei Erfolgen in Florida und Ohio nicht mehr den Gesamtsieg holen. Bereits zuvor hatten die großen Sender Obama zum Sieger erklärt, allerdings auf Grundlage des Erfolgs in Ohio.

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Üblicherweise gestehen Verlierer bei US-Wahlen ihre Niederlage rasch ein. 2008 hatte der Verlieren John McCain dies etwa nach einer halben Stunde getan, nachdem die Sender damals Obamas Triumph gemeldet hatten. 

Für den Sieg bei der US-Präsidentenwahl werden mindestens 270 der insgesamt 538 Wahlmännerstimmen benötigt. Mit Colorado und Virginia, aber ohne Ohio, kommt Obama auf 285 Stimmen. Selbst wenn Ohio im Nachhinein noch Romney zuerkannt werden sollte und er zudem den Swing State Florida gewinnt, würde es für ihn nicht reichen. 

In letzten Umfragen vor dem Wahltag hatten die Kandidaten sich noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Romney schaffte es laut Umfragen bis zuletzt nicht, landesweit eine breite Wechselstimmung zu entfachen. Selbst die eigene Partei stand nicht geschlossen hinter ihm. Konservative Kreise hielten ihn für zu liberal, andere kritisierten ihn als zu wenig prinzipientreu. 

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Das schwache Wirtschaftswachstum und die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit prägten den Wahlkampf in den USA. Romney warf dem Präsidenten vor, keine wirklichen Rezepte für einen Ausweg aus der Krise zu haben. 

Allerdings musste sich Romney selbst im eigenen Lager den Vorwurf gefallen lassen, er habe im Wahlkampf keine klaren Positionen vertreten beispielsweise bei den Themen Steuern, Konjunktur und Schaffung von Arbeitsplätzen. 

Obama hielt seinem Gegnern entgegen, er habe den völligen Absturz der Wirtschaft verhindert und die Konjunktur wieder stabilisiert. Obama hatte nach der Begeisterung 2008 zeitweise Mühe, die eigene Basis zu mobilisieren, weil viele seiner Versprechen unerfüllt blieben.

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Obama verwies darauf, dass er die Wirtschaft vor dem völligen Absturz bewahrt und die verpflichtende Krankenversicherung für alle eingeführt habe. "Der Terrorchef Osama bin Laden ist tot und der Autohersteller General Motors lebt", hatte Obamas Vize Joe Biden im Wahlkampf wiederholt erklärt. 

Wie nie zuvor in der US-Geschichte überzogen sich die Kontrahenten gegenseitig mit Beschuldigungen und verunglimpfender Wahlwerbung. Die Demokraten stellten den Herausforderer Romney als unbarmherzigen Multi-Millionär dar, der mit seinen Steuerplänen die Kluft zwischen Reich und Arm weiter vergrößern will.

dpa