Verbot: Kein Weihnachtsfest in Brunei

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Kein Weihnachtsbaum, keine Lieder oder Kerzen, keine Weihnachtsgrüße in der Post: So sieht das „Fest“ für Christen in Brunei aus – jedenfalls, wenn es nach Sultan Hassanal Bolkiah geht.

Das Oberhaupt der Nation auf der Insel Borneo im Südchinesischen Meer ist zugleich oberster Hüter der Staatsreligion Islam. Neben der Einführung der Scharia mit Strafen wie Steinigung verlangt der Monarch, der seit 1967 im Amt ist, auch ein stärkeres Vorgehen gegen das Zurschaustellen christlicher Symbole und Bräuche. Denn die gefährden angeblich den muslimischen Glauben.

Bei Verstößen drohen Christen bis zu fünf Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe von 20.000 Dollar. Selbst Kostüme, die auch nur entfernt an den Weihnachtsmann erinnern könnten, sind verboten. Gläubige dürfen zwar generell die Geburt Christi feiern, müssen das aber still hinter verschlossenen Türen tun. Betroffen sind nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen. Viele haben früher in reich geschmückten Hotels in Brunei die Weihnachtszeit verbracht.

Die Regierung in Somalia hat erst zwei Tage vor Heiligabend ein Weihnachtsverbot ausgesprochen. Der Minister für religiöse Angelegenheiten, Sheikh Mohamed Kheyroow, sagte: „Wir sind ein muslimisches Land. Und es gibt null Toleranz für solche unislamischen Feiern in unserem Land.“ Laut Schätzungen der katholischen Hilfsorganisation missio werden weltweit rund 100 Millionen diskriminiert oder verfolgt. Präsident Wolfgang Huber sagte der Nachrichtenagentur dpa, vor allem in Ländern, in denen Christen stark in der Minderheit sind, habe sich die Lage verschärft.

Bild: Getty Images

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