Verdis Rigoletto an der wiedereröffneten Oper in Kiew: Musik ist die beste Medizin

Zum ersten Mal seit Beginn der russischen Invasion hat das Opernhaus in Kiew wiedereröffnet. Es war drei Monate lang wegen des Krieges geschlossen. Aufführungen gibt es zunächst nur an Wochenenden nachmittags. Statt für 1.000 Plätze werden nur Karten für 300 verkauft, damit die Menschen notfalls in den Kellern Platz finden. Eine gern gesehene Abwechslung zum Kriegsgeschehen.

Ein Mann aus dem Publikum sagt, “ich bin Arzt und habe die ganze Zeit verwundete Soldaten behandelt. Ich hoffe, dass der Frieden anhält, sodass sich alle Menschen ohne Bedenken Aufführungen wie diese ansehen können."

Es war gar nicht so leicht, ein vollständiges Ensemble zusammenzubekommen und die Lücken im Orchestergraben zu füllen; mehrere Sängerinnen und Musiker sind noch im Ausland oder an der Front.

Die Auswahl der Opern wird nicht dem Zufall überlassen: Das Opernhaus wollte zuerst ein europäisches, dann ein ukrainisches Stück zeigen, sagte der Minister für Kultur Oleksandr Tkachenko. Das russische Repertoire wurde vom Spielplan gestrichen. Tkachenko appllierte ans Ausland, dem Beispiel der Kiewer Oper zu folgen.

Er erklärte, "in Kriegszeiten ist dies ein symbolischer Schritt. Wir sollten stattdessen französische, italienische und sicher auch ukrainische Komponisten feiern."

Auf dem Programm in Kiew stehen für den Mai noch die Produktionen "La Serva Padrona" von Giovanni Battista Pergolesi und "Rigoletto" von Verdi.