Verkehr lahmgelegt: So lief die Entschärfung der 500-Kilo-Bombe am Hauptbahnhof
Berlin. Normalerweise ist die Perleberger Straße in Moabit zu jeder Tages- und Nachtzeit ein belebter Ort. Nur nicht am vergangenen Freitagmittag. Keine Autos. Keine Fahrradfahrer. Nur ein paar Fußgänger waren zu sehen. Wo sonst Autolärm Gespräche erstickt, hörte man lediglich Vogelgezwitscher. Grund für die ungewöhnliche Ruhe war ein 800 Meter großer Sperrkreis, in dem ein Teil der Straße lag.
Vor der Ruhe hatte es eine der größten Evakuierungen in Berlin der vergangenen Jahre gegeben. Etwa 10.000 Menschen mussten nach dem Fund einer amerikanischen Fliegerbombe auf einer Baustelle an der Heidestraße am Freitag ihre Wohnungen verlassen. Der Hauptbahnhof wurde geräumt, Schulen geschlossen, und der Nahverkehr kam stellenweise zum Erliegen. Am frühen Nachmittag gelang es den Entschärfern, den Zünder der Bombe zu entfernen und unschädlich zu machen. Die Menschen konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.
Eine von ihnen war Margarete Kuta. Die 90-Jährige wohnt im Sperrkreis. Sie kam gerade vom Einkaufen, als die Polizei ihr sagte, dass sie nicht mehr zu ihrer Wohnung könne. "Und was mache ich jetzt die nächsten Stunden", fragte sie die Polizisten. Von den Sperrmaßnahmen habe sie nichts gewusst. Die Polizisten einer Einsatzhundertschaft boten der Frau kurzerhand einen Platz im Schatten ihres Einsatzwagens an. Die Rentnerin nahm dankend an. "Einmal wie eine Königin fühlen", sagte sie und lachte.
Nachts im Hotel gelandetund am Morgen evakuiert
Weniger frö...