Entspannung in der Ost-Ukraine von kurzer Dauer

Um zu einer Deeskalation beizutragen, hat die prowestliche Übergangsregierung in der Ukraine ihren sogenannten Anti-Terror-Einsatz im Osten des Landes über Ostern unterbrochen. Das gab der ukrainische Außenminister Andrej Deschtschiza in einem Fernsehinterview bekannt. Doch dieser Einwohnerin von Slawjansk reicht das nicht: “Erst wenn sie friedlich abziehen, bauen wir die Barrikaden ab. Erst, wenn sie unsere Forderungen akzeptieren, wenn sie sich anhören, was wir wollen. Wir wollen ein regionales Referendum.” Deschtschiza kündigte für die Zeit nach Ostern jedoch weitere Aktionen an – wenn die Separatisten bis dahin ihre Waffen nicht niedergelegt und die besetzten Gebäude geräumt haben sollten. Prorussische Aktivisten im Osten der Ukraine hatten bereits am Freitag angekündigt, dass sie die Genfer Vereinbarungen nicht umsetzen wollen. Der Anführer der Separatisten, Denis Puschilin, sagte, seine Männer würden erst abziehen, wenn die Regierung in Kiew zurücktritt. Am Samstag waren die Milizen weiter in mehreren Städten präsent. Bereits seit Anfang April besetzen sie den Sitz der Regionalregierung im ostukrainischen Donezk. Rund 50 Aufständische postierten sich an den Barrikaden aus Sandsäcken und Autoreifen, das Gebäude selbst wurde von vermummten Kämpfern bewacht.