Griechenland: Die Spannung steigt – auch Wall Street vorsichtig

Das anstehende Referendum in Griechenland setzt auch die New Yorker Börsen zum Wochenstart unter Druck. In Zahlen: Die US-Indices Dow Jones und Nasdaq eröffneten 9,92 und 1,21 Prozent schwächer. “Die Entwicklungen im Schuldenstreit Griechenlands mit seinen Geldgebern am Wochenende hat die Märkte in Asien und Europa kräftig durchgeschüttelt und drückt auf die Stimmung an den US-Börsen”, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda, Kanada. Die Gefahr eines “Grexit”, dem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro, sei deutlich gewachsen. Die Erholung an den Rentenmärkten zeige eine Fluchtbewegung in die sicheren Häfen, also die risikoärmeren Anlageformen. US-Präsident Barack Obama hatte beide Seiten mehrmals zum Kompromiss aufgefordert. “Die Art, wie die Gläubiger mit Griechenland umgehen ist sinnvoll. Die Botschaft an radikale Parteien in der Peripherie: Versprechen nicht einhalten tut weh”, sagte Brian Jacobsen, Leiter Portfolio-Stratege bei Wells Fargo Funds Management in Menomonee Falls, Wisconsin. Griechenland hat am Montag pünktlich eine Routine-Zahlung an den Euro-Rettungsschirm geleistet, eine Gebühr in Höhe von 50 000 Euro, die fristgemäß eingetroffen sei, bestätigte ein EFSF-Sprecher. Hätte Griechenland nicht gezahlt, hätte der Rettungsfonds offiziell einen Zahlungsausfall feststellen müssen, so das Blatt. Die Überweisung sei deshalb als Zeichen gewertet worden, dass die Athener Regierung die Lage vorerst nicht weiter eskalieren lassen wolle. Entscheidend ist aber, ob Griechenland an diesem Dienstag beim Internationalen Währungsfonds (IWF) eine fällige Rate über knapp 1,6 Milliarden Euro bezahlen wird. su mit Reuters, dpa