Kritische Sicherheitslage an ägyptischen Flughäfen

Nach dem glücklichen Ende der Entführung von Egypt Air 181 kündigte Ägyptens Ministerpräsident Sherif Ismail Untersuchungen an, um insbesondere die Motive des Entführers aufzuklären. Zu Sicherheitsfragen an ägyptischen Flughäfen äußerte sich Isamil vorerst nicht. Das Kairoer Innenministerium veröffentliche inzwischen auf seiner Facebookseite ein Video, daß die Sicherheitskontrolle des Entführers Seif al-Din Mustafa Muhammad Imam zeigen soll.. Ägypten steht seit Monaten wegen mangelnder Sicherheit im Luftverkehr in der Kritik. Auslöser war vor allem der Bombenanschlag auf einen russischen Ferienflieger im Oktober vergangenen Jahres. Die Maschine stürzte über der Sinai-Halbinsel ab, alle 224 Insassen starben. Zu dem Terrorakt hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Meet the #EgyptAir hijacker! (via Mokhtar_Awad)https://t.co/1WhLDCPoRB#EgyptAirHijack pic.twitter.com/GdRogXvEqd— Sputnik (SputnikInt) 29 March 2016 Der Entführer des ägyptischen Passagierflugzeugs hat nach Angaben des zyprischen Außenministers Ioannis Kassoulides eine Bombenattrappe getragen. Er habe mehrere Handy-Hüllen miteinander verbunden, sie mitsamt Kabeln in eine Art Gürtel gesteckt und dies als Sprengstoffgürtel ausgegeben, EgyptAir hijacker arrested, 81 passengers and crew onboard unharmed. No known motive. #EgyptAirHijack pic.twitter.com/NxfLVDPgdX— Theresa Suzuki (@Theresaphoto) 29 March 2016 Experten sagen, es sei in Ägypten ohne Weiteres möglich, unerlaubte Gegenstände an Bord zu schmuggeln. Passagiere und ehemalige Ägypten-Urlauber berichteten von mangelhaften Sicherheitskontrollen: Trotz eines piependen Metaldetektors würde nicht jeder Fluggast abgetastet. Augenzeugen erzählten, wie Passagiere sich um Kontrollen am Gate gedrückt hätten. Auch könnten geöffnete Getränkeflaschen oder Glasbehälter ohne Probleme im Handgepäck an Bord genommen werden. Die schlecht bezahlten Angestellten führten ihre Arbeit häufig unmotiviert wirkend und oberflächlich aus, hatten Reisende nach dem Flugzeugabsturz im Oktober berichtet. Ein internationaler Sicherheitsexperte sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es an ägyptischen Flughäfen leicht sei, verbotene Gegenstände an Bord zu schmuggeln, solange man jemanden vom Personal kenne oder genügend Geld bezahle. Ägyptens wichtiger Tourismussektor durchlebt seitdem eine schwere Krise. Berichten zufolge soll die Branche jeden Monat mehr als 255 Millionen Euro verlieren. Britische Experten wurden beauftragt, die Sicherheit an den Flughäfen des Landes zu erhöhen. Auch Fachleute aus Deutschland untersuchten die Sicherheitsstandards von Flughäfen in Touristenzielen am Roten Meer. Das Auswärtige Amt schreibt zur Sicherheitslage am Flughafen Sharm el-Sheikh: “Die Sicherheitsvorkehrungen des Flughafens in Sharm el-Sheikh wurden überprüft und bedürfen zusätzlicher Maßnahmen. Um für den Flugverkehr von dort nach Deutschland die notwendige Sicherheit zu gewährleisten, hat die Bundesregierung deutsche Luftfahrtunternehmen angewiesen, bei Abflügen aus Sharm el-Sheikh zusätzliche Sicherheitsauflagen zu beachten. Reisenden wird empfohlen, dies bei ihrer Buchung zu berücksichtigen. Reisenden, die ihren Flug nach Sharm el-Sheikh bereits mit einer ausländischen Fluglinie gebucht haben, wird geraten, sich bezüglich deren Sicherheitsvorkehrungen direkt an die Fluglinie oder aber an ihren Reiseveranstalter zu wenden und bei Zweifeln die Möglichkeit einer Umbuchung mit dem Vertragspartner zu prüfen.”