Südkoreas Präsidentin vergleicht das Verhalten des Fährkapitäns mit Mord

Noch immer werden rund 240 der insgesamt 475 Passagiere der vor Südkorea gesunkenen Fähre vermisst. Bislang wurden 64 Leichen geborgen. Der Kapitän und sechs Besatzungsmitglieder sind inzwischen verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, die Menschen an Bord im Stich gelassen und gegen das Seemannsgesetz verstoßen zu haben. Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye kritisierte das Verhalten der Crew öffentlich: “Das Verhalten des Kapitäns und einiger Besatzungsmitglieder ist unverständlich, es kommt einem Mord gleich. Der Kapitän folgte nicht den Evakuierungsanweisungen der Hafenbehörde. Während sie die Passagiere anwiesen zu bleiben wo sie waren, waren sie unter den ersten, die das Schiff verließen. Das ist aus rechtlicher und ethischer Sicht unvorstellbar.” Angehörige und Freunde warten weiterhin auf Klarheit über das Schicksal ihrer Angehörigen. An Bord der Fähre befanden sich mehr als 300 Schüler, die auf dem Weg zu einem Ausflug waren. In ersten Trauerfeiern wird Abschied von den bereits gefundenen Todesopfern genommen. Unter ihnen ist auch der von der Fähre gerettete stellvertretende Schulleiter, der sich aus Schuldgefühlen an einem Baum erhängte.