Türkei spricht mit inhaftiertem PKK-Chef über Entwaffnung

Die türkische Regierung will in neuen Gesprächen mit dem inhaftierten Kurdenführer Abdullah Öcalan eine Entwaffnung seiner verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK erreichen. Regierungsberater Yalcin Akdogan sagte laut türkischen Medien, die Auflösung der PKK könne mit militärischen Mitteln allein nicht durchgesetzt werden. “Ziel ist die Entwaffnung der PKK”, sagte Akdogan demnach. Das vergangene Jahr sei für die PKK katastrophal verlaufen, obwohl die Organisation es zum Jahr des Sieges erklärt habe. Türkische Sicherheitskräfte hätten 2012 insgesamt 1450 PKK-Kämpfer getötet. Für die PKK sei das eine große Niederlage. Der kurdische Aktivist Ümit Firat sieht Grund zur Hoffnung. Er erklärte gegenüber Euronews, die Gespräche mit Öcalan würden vom türkischen Geheimdienst geführt. Vertreter des Geheimdienstes in hoher Stellung würden dieses Mal mit Öcalan verhandeln. Es sei sehr wichtig, dass es sich um hochrangige Geheimdienstangehörige handle, denn das zeige, dass die Regierung in Ankara es ernst meine. Schließlich sei in der Vergangenheit schon verhandelt worden, aber eben nicht auf diesem Niveau. Diesmal sei glaubhaft, dass der Ministerpräsident direkt hinter den Gesprächen stehe, dies überzeuge die andere, also die kurdische Seite, mehr. Türkische Soldaten haben am Montag bei einem Einsatz gegen die PKK mindestens zehn Rebellen getötet. Dabei seien in der südöstlichen Provinz Diyarbakir auch Waffen und Munition sichergestellt worden, berichteten türkische Medien. Nach Angaben der Behörden richtete sich der Einsatz gegen eine PKK-Gruppe, die in jüngster Zeit mehrfach die Armee angegriffen hatte. Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch Ankara.