Vier Frage zum neuen "Tatort: Bausünden"

Etwas zäh kam der neueste Köln-Krimi am Sonntagabend daher. "Tatort: Bausünden" schien dabei etwas aus der Zeit gefallen zu sein, zu sehr erinnerte der Plot an einstige Filme aus den 80er- und 90er-Jahren. Absicht war das wohl nicht, einen Grund hatte es dennoch. Doch auch andere Frage warfen Ballauf und Schenk während der Verbrecherjagd auf.

Gab es mal wieder einen versteckten Gastauftritt?

Die "Tatort"-Produktionen sind immer mal wieder für eine Überraschung gut, so auch bei "Bausünden". Ballauf und Schenk drehten die Folge genau 20 Jahre nach ihrem ersten Auftritt für die beliebte Krimireihe. Auch der damalige Regisseur Kaspar Heidelbach war jetzt wieder mit von der Partie und hatte sogar einen Kurzauftritt: Den etwas kauzigen Zeugen mit Hund, der am Anfang die Leiche entdeckte, verkörperte Heidelbach selbst. War das Engagement von Heidelbach auch daran schuld, dass die etwas verstaubte Geschichte etwas altbacken daherkam?

Gab es noch eine andere Überraschung am Set?

Niemand Geringeres als WDR-Intendant Tom Buhrow schaute bei den Dreharbeiten im vergangenen März zum Jubiläum vorbei und ließ es sich nicht nehmen, eine der berühmten Currywürste am Rheinufer zu probieren. An jener Imbiss-Bude endet nahezu jeder Film der Kölner Ermittler, die dort meistens den Fall noch einmal kurz Revue passieren lassen und sich dabei eine Wurst und ein Bier gönnen. Übrigens: Die Currywurst-Bude gibt es wirklich...

Was ist ein posttraumatisches Belastungssyndrom?

Der Kriegsheimkehrer Lars Baumann (gespielt von Hanno Koffler) leidet aufgrund seiner Kriegseindrücke während eines Auslandseinsatzes als Soldat unter einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung, auch posttraumatisches Belastungssyndrom genannt. Doch was genau ist das? Viele Menschen, die im Krieg, bei Unfällen oder auch als Opfer oder Beobachter von Gewaltdelikten schlimme Dinge sehen mussten, müssen sich meist viele Jahre lang mit schweren psychischen Problemen auseinandersetzen. Meist kommt es dabei zu einer Art "emotionalen Taubheit", oft begleitet mit Schlafstörungen und schweren Depressionen.

Sterben beim Bau von Hotels in Katar wirklich täglich Menschen?

Die Schwägerin von Lars Baumann möchte verhindern, dass dieser zu seiner Baustelle in Katar zurückkehrt und liefert das Argument, dass dort täglich Menschen sterben würden und er sich daran nicht beteiligen solle. Doch stimmt das wirklich? Amnesty International prangert seit Jahren die Zustände an Baustellen in Kater im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2022 an. Tausende von Gastarbeitern aus Südostasien arbeiten dort teilweise unter widrigsten Umständen. Sogar von "moderner Sklaverei" ist die Rede. 2015 berichteten weltweit Medien über eine Untersuchung des Internationalen Gewerkschaftsbundes, dass seit 2010 auf WM-Baustellen etwa 1200 Arbeiter ums Leben gekommen seien. Bis 2022 seien insgesamt rund 4000 Tote zu befürchten.

Foto(s): WDR/Martin Valentin Menke, imago/Future Image