Vogelgrippe: WHO schlägt Alarm
Peta fordert Ursachenbekämpfung
Die Vogelgrippe ist auf dem Vormarsch: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm. Die Tierschutzorganisation Peta fordert nun die Politik zum Handeln auf.
Die WHO zeigt sich wegen des Übergreifens des "Vogelgrippe"-Erregers H5N1 auf immer mehr Arten besorgt. Dass das Virus nicht mehr nur Vögel befalle, rechtfertige "enorme Besorgnis", sagte WHO-Chefwissenschaftler Jeremy Farrar am Donnerstag in Genf.
Es gebe mittlerweile hunderte Fälle, in denen sich Menschen bei infizierten Tieren angesteckt haben. Die Krankheit bei Vögeln, die durch H5N1-Viren verursacht wird, wird umgangssprachlich "Vogelgrippe" genannt, im medizinischen Kontext ist eher der Begriff Geflügelpest präsenter.
Dutzende Millionen Geflügel-Nutztiere verendet
Laut WHO hat der aktuelle Vogelgrippe-Ausbruch im Jahre 2020 begonnen. Dutzende Millionen Geflügel-Nutztiere seien seitdem daran verendet. Aber auch Wildvögel und mittlerweile auch Säugetiere im Meer und an Land seien betroffen.
Mittlerweile ist der Erreger H5N1 ist nach Angaben der WHO auch in großen Mengen in der Rohmilch infizierter Kühe festgestellt worden. Die WHO empfiehlt deshalb pasteurisierte Milch. Denn laut der Leiterin des globalen Influenza-Programms der WHO, Wenqing Zhang, sei in der unbehandelten Milch befallener Rinder eine "sehr hohe Viruskonzentration" festgestellt worden. Experten untersuchen derzeit noch, wie lange das Virus in der Milch überleben kann.
WHO: Virus kommt "den Menschen näher"
Jeremy Farrar, der Chef-Wissenschaftler der WHO, wies darauf hin, dass das Virus durch den Befall von Säugetieren "den Menschen näher" komme. Anfang April ist bekannt geworden, dass im US-Bundesstaat Texas ein Mensch positiv auf Vogelgrippe getestet wurde, der zuvor Kontakt zu Milchkühen hatte. Sein einziges Symptom sei eine Rötung der Augen gewesen. Die WHO hat den Fall als die vermutlich erste H5N1-Infektion eines Menschen durch ein Säugetier eingestuft. Auch in Europa ist das Virus präsent.
Die WHO bestätigt lediglich das, wovor Tierschützerinnen und Tierschützer bereits seit langer Zeit warnen, wie die Tierschutzorganisation Peta nun in einer Pressemitteilung kommentierte. "Durch Mutationen wird die Vogelgrippe auch für den Menschen immer gefährlicher. Besonders Pelzfarmen sind Brutstätten für die potenziell tödlichen Erreger. Es ist reiner Wahnsinn, dass Tiere immer noch gezwungen werden, ihr gesamtes Leben auf schmalen Gitterstäben und unter unhygienischsten Bedingungen zu verbringen. Alles lediglich, um ihnen für eine Jacke oder einen Pelzbesatz die Haut vom Körper zu ziehen", so Julia Zhorzel, Fachreferentin für Bekleidung und Textil bei Peta Deutschland.
Obwohl sich die EU damit rühmt, die höchsten „Tierschutzstandards“ der Welt zu haben, ist die „Produktion“ von Pelzen noch immer erlaubt. 😨
✍️ Unterzeichnet JETZT unsere Petition und fordert ein gesetzliches #Pelzfarmverbot in ganz Europa. 👇️https://t.co/kImwP353RT— PETA Deutschland (@PETADeutschland) April 20, 2024
Die Politik hätte laut Peta längst handeln müssen. "Im Moment steuern wir sehenden Auges in die nächste Pandemie. Statt Verzögerungstaktiken – wie jüngste Entscheidungen der EU-Kommission – muss umgehend ein EU-weites Handels- und Importverbot für Pelzprodukte erlassen werden", fordert Zhorzel.