"Wahlkönig": Der Mann, der 238 Mal bei Wahlen angetreten ist

K. Padmarajan wollte auch schon indischer Präsident werden

K. Padmarajan hat 238 Mal für ein politisches Amt kandidiert - und immer verloren. Klappt es beim 239. Mal? Wenn ja, wird sich der 65-Jährige dann freuen? Denn eigentlich will er gar nicht gewinnen, sagt er. (Symbolbild: Getty Images)
K. Padmarajan hat 238 Mal für ein politisches Amt kandidiert - und immer verloren. Klappt es beim 239. Mal? Wenn ja, wird sich der 65-Jährige dann freuen? Denn eigentlich will er gar nicht gewinnen, sagt er. (Symbolbild: Getty Images)

Schwer zu sagen, welche, aber irgendeine Lehre lässt sich aus dem Verhalten von K. Padmarajan bestimmt ableiten. Der Inder hat sich den Spitznamen "Wahlkönig" eingehandelt, weil er mehr als 200 Mal für ein politisches Amt kandidiert – und immer verloren hat.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Oder doch nicht? Denn das ist das Paradoxe an der Beharrlichkeit des 65-Jährigen aus der indischen Großstadt Salem, der… – aber wir wollen der Pointe nicht vorauseilen.

Erwähnt sei zunächst: Der Besitzer einer Reifenwerkstatt hat einmal mehr, es ist schon das 239. Mal, die politische Bühne betreten. Diesmal will der Mann, der sogar schon mehrfach für das Präsidentenamt kandidiert hatte, in die Lok Sabha, die erste Kammer des indischen Parlaments, gewählt werden.

Der Mann, der nicht gewinnen will

Die Wahrscheinlichkeit, dass er diesmal erfolgreich sein wird, dürfte mit Blick auf die 238 Misserfolge bis dato gering sein. Aber das wird Padmarajan – auch das lässt sich angesichts der vorausgegangenen Versuche sagen – sicher nicht davon abhalten, es auf ein 240. Mal ankommen zu lassen.

Das führt uns zu dem oben angerissenen Gedanken zurück. Tatsächlich fußt Padmarajans Verhalten auf einer bemerkenswerten Lebensanschauung: Er wolle, sagt er laut India Today, gar nicht gewinnen, es gehe ihm darum zu verlieren. Denn: "Einen Sieg kann man nur eine gewisse Zeit lang genießen, eine Niederlage aber kann man ewig ertragen." Ihm sei es auch wichtig zu zeigen, dass in einer funktionierenden Demokratie jeder die Möglichkeit haben sollte, bei einer Wahl zu kandidieren - auch, wenn das, wie bei ihm, vielleicht nicht von Erfolg gekrönt sein sollte.

Für diese Mission nimmt Padmarajan einiges in Kauf: Nicht nur gehen für die zahlreichen Kandidaturen die Einnahmen seines Reifenladens drauf, 1991 wurde der Inder sogar einmal während eines Wahlkampfs entführt. Dennoch kandidiert K. Padmarajan weiter - und verspricht auch in Zukunft weiter zu verlieren.