War der Germanwings-Copilot von den Folgen eines Autounfalls betroffen?

Andreas Lubitz nahm offenbar Anti-Depressiva und Medikamente zur Beruhigung ein.

Viel ist seit dem Absturz des Germanwings-Airbus über den Gesundheitszustand von Andreas Lubitz geschrieben worden. Nun macht eine neue Erkenntnis stutzig: Litt der Copilot, der die Maschine absichtlich zum Abstürzen in den Alpen brachte, möglicherweise noch an den Folgen eines Autounfalls und war so gesundheitlich stärker betroffen, als angenommen?

Wie "Bild" berichtet, soll Andreas Lubitz Ende 2014 in einen Unfall verwickelt gewesen sein, bei dem sich der Airbag öffnete und der Pilot ein Knalltrauma erlitt. Seitdem soll er über Beeinträchtigungen beim Sehen geklagt und seinen Ärzten erzählt haben, dass es häufig dunkel um ihn herum werde. Ein MRT hätte allerdings keine weiteren Befunde geliefert.

Aus medizinischen Dokumenten der Ermittler soll außerdem hervorgehen, dass der Germanwings-Pilot Medikamente gegen Depressionen einnahm, sowie laut "Bild"-Informationen auch das Präparat Lorazepan zur Beruhigung. Dieses kann auch bei starken Schlafstörungen zum Einsatz kommen. In welchem Maße die Medikamente seine Flugtauglichkeit beeinträchtigt haben könnte, ist noch Teil der Ermittlungen. Lubitz sei "über einen längeren Zeitraum mit vermerkter Suizidalität in psychotherapeutischer Behandlung" gewesen, stellte die Staatsanwaltschaft bereits am Montag fest.

Wie das Boulevardblatt weiter berichtet, habe der 27-Jährige seinen Ärzten erzählt, dass er gerne wieder im Cockpit säße und ihnen gegenüber verschleiert, dass er trotz Krankschreibung weiter im Einsatz für die Germanwings war. Zuletzt hatte sich Andreas Lubitz am 10. März in der Uniklinik Düsseldorf zur Behandlung befunden.

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