War Rudi Carrell ein Tyrann? Nun spricht seine Tochter

War Rudi Carrell ein Tyrann? Nun spricht seine Tochter

Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass der Lungenkrebs über Rudi Carrell gesiegt hat. Seine Tochter Caroline Kesselaar veröffentlichte nun in den Niederlanden das Buch “Die van Carrell”, in dem sie ihr Leben mit dem Showmaster Revue passieren lässt. Allerdings waren die Zeiten mit ihm nicht immer rosig, wie die 53-Jährige in “Bild” klarstellt: “Mein Vater konnte sehr liebevoll sein, aber er lebte für seine Shows. Meine Bedürfnisse als Tochter haben darunter gelitten. Bei der Arbeit war er oft ein Tyrann und Egoist.”

Die Kindheit von Caroline war offenbar in erster Linie durch Verzicht geprägt. Die direkte Art von Rudi Carrell bekam sie schon früh zu spüren: Nachdem sich ihre Eltern trennten, wollte sie zu ihrem Vater ziehen. Die Reaktion des “Am laufenden Band”-Moderators war eindeutig: “Das kannst du vergessen. In meinem Leben gibt es keinen Platz für dich!” Harte Worte, besonders dann, wenn eine Zwölfjährige sie von ihrem Vater zu hören bekommt. Inzwischen kann Caroline Kesselaar Verständnis für diese Antwort aufbringen: “Heute denke ich, dass er nur offen und ehrlich war und mir keinen Platz für Illusionen lassen wollte.”

Bis zu seinem Lebensende sollte Rudi Carrell diese direkte Art offenbar beibehalten. Selbst der letzte Besuch kurz vor dem Tod des Entertainers war hart, erinnert sich Caroline: “Er sagte zu mir: ‘Ich will dich nicht mehr sehen. Gib mir einen Kuss und dann geh!’” Danach habe er sie einfach weggeschickt. “Ich habe das schweren Herzens respektiert. Mein Vater wollte keine Schwäche zeigen und bis zum Schluss in seinem Leben Regie führen”, so Kesselaar.

Das scheint Rudi Carrell gelungen zu sein, auch wenn schmerzliche Erinnerungen in der Familie zurückbleiben. Heute blickt Caroline Kasselaar allerdings nicht mit negativen Gefühlen auf die Vergangenheit zurück: “Im Nachhinein war mein Leben durch ihn erfüllter, als ich es zu seinen Lebzeiten manchmal wahrhaben wollte.”