Sie war "Sunny": Schauspielerin Renate Krößner ist tot

Die deutsche Schauspielerin Renate Krößner ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Zu Filmruhm gelangte sie 1980, als sie die Hauptrolle der Schlagersängerin Ingrid Sommer in dem DEFA-Film "Solo Sunny" spielte.

Sie war "Sunny": Schauspielerin Renate Krößner ist tot
Sie war "Sunny": Schauspielerin Renate Krößner ist tot

"Sunny" ist tot. Aber sie bleibt unsterblich. Für ihre Leistung in dem DDR-Film "Solo Sunny" wurde Renate Krößner 1980 im Westen bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Am 25. Mai ist Krößner nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin verstorben.

Die Lehrertochter Renate Krößner schloss ihre Schauspielausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin 1964 mit dem Diplom ab und tauchte sofort in die Welt des DDR-Films und -Fernsehens ein. Sie arbeitete unter anderem mit Manfred Krug und landete 1980 mit der Rolle der Schlagersängerin Ingrid "Sunny" Sommer die Rolle ihres Lebens.

"Der Film war so etwas wie ein Meilenstein. Es war eine gute Arbeit und die Leute haben mich dadurch kennengelernt. Aber Wichtiges gab es auch davor und danach", betonte die in Ost-Berlin ausgebildete Darstellerin einst gegenüber der Nachrichtenagentur teleschau. 1985 siedelte sie nicht ganz freiwillig um: "Nach vielen Repressalien habe ich einen Antrag stellen müssen."

Auch in der Bundesrepublik bekannt

Nachdem sie nach mehreren Ausreiseanträgen die DDR verlassen durfte, wurde sie auch im bundesdeutschen Fernsehen gern gesehener Dauergast, spielte sechsmal im "Tatort" mit, kassierte 1997 für ihre Rolle in der TV-Serie "Bruder Esel" sowohl den Goldenen Löwen wie auch den Adolf-Grimme-Preis und war bis zuletzt aktiv: 2019 vollendete sie ihre letzte Arbeit, "Fluss des Lebens - Kwai: Familienbande".

Krößner entschied sich stets für ausgeprägte Charaktere, liebte vor allem die nachdenklichen und teils auch extravaganten Rollen. Und Menschen mit schwarzem Humor, wie sie in einem Interview mit der teleschau gestand: "Mein Humor ist auf jeden Fall unsentimental. Ich mag Sentiments, aber das Kitschgefühl muss man auch mal vergessen können. Da finde ich schwarzen Humor dem Leben näher und sehr witzig. Es ist ja tatsächlich so, dass oft zur Komik die Tragik kommt und umgekehrt."

Sie hinterlässt ihren Ehemann Bernd Stegemann. Mit ihm hatte sie damals die DDR verlassen, seit 2005 waren sie verheiratet.