Musik-Eklat: Shitstorm gegen deutsche Eiskunstläuferin
Die deutsche Eiskunstläuferin Nicole Schott hat sich mit ihrer Musikauswahl für ihre Kür bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang einen Shitstorm eingehandelt.
Die 21 Jahre alte Einzelläuferin aus Essen war zur Filmmusik von "Schindlers Liste" gelaufen, woraufhin es vor allem aus den USA erheblich Kritik hagelte.
Auf sozialen Medien wie dem Kurznachrichtendienst Twitter äußerten die User ihren Unmut über den Eis-Auftritt der Deutschen. Die wohl prominenteste Vertreterin darunter war USA Today-Kolumnistin Nancy Armour, die twitterte: "Niemand sollte zur Musik von Schindlers Liste laufen!!!!!!!"
NO ONE SHOULD BE SKATING TO SCHINDLER'S LIST!!!!!!!
— Nancy Armour (@nrarmour) 23. Februar 2018
Auch US-amerikanische Zeitungen übten scharfe Kritik. So titelte etwa die Tageszeitung Daily News: "Sie gewinnt Gold in Sachen Geschmacklosigkeit."
DEU reagiert auf Kritik
Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) reagierte bereits auf die Kritik und verteidigte Schotts Musikauswahl - allerdings auf etwas naive Weise.
"Sie hat die Musik gewählt, weil sie ihr gefällt und wollte damit keine Aussage treffen", sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf: "Es ist etwas ganz Normales, diese emotionale Filmmusik zu wählen. Es sind schon sehr viele Deutsche danach gelaufen."
Wie etwa die zweimalige Olympiasiegerin Katarina Witt im Jahr 1994. Auch Pyeongchang-Olympiasiegerin Aljona Savchenko (mit ihrem ehemaligen Partner Robin Szolkowy) tanzte bereits zu Kompositionen des US-amerikanischen Komponisten John Williams, der die Filmmusik schrieb.
Die russische Star-Eiskunstläuferin Yulia Lipnitskaya holte vor vier Jahren in Sotschi sogar Gold im Teamwettbewerb und lief ihre Kür zu "Schindlers Liste".
Der Spielfilm "Schindlers Liste" von Regisseur Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 erzählt, wie der deutsche Industrielle Oskar Schindler im Zweiten Weltkrieg etwa 1200 Juden in seinen Rüstungsbetrieben beschäftigte und damit vor dem Tod im Vernichtungslager Auschwitz rettete.
Weitere Reaktionen aus dem Netz:
"Abbrechen! Ich wiederhole: NICHT zu dieser Musik laufen!"
The German figure skater is skating to music from Schindler’s List...ABORT ABORT ABORT!
I repeat, do NOT skate to that! What are you doing Germany!— David Struve (@GrvyStruvey) 23. Februar 2018
"Wessen Entscheidung was das? Das ist entsetzlich."
I can't believe an German Olympic figure skater preformed to Schindler's List. Who's decision was this? Who decision to make figure skating an Olympic event? It's awful.
— Boom!TetrisForJeff (@thespadebaron) 23. Februar 2018
"Bin ich die einzige, die sich damit leicht unwohl fühlt? Es gibt so viele andere Partituren..."
Okay really, am I the only one to feel slightly uncomfortable that the German figure skater used a medley from Schindler’s List?
... I mean ... there are so many other... scores..— Jordan (@escoozeemoi) 23. Februar 2018
"Die deutsche Eiskunstläuferin tanzt zu... Schindlers Liste. Kein Witz. Erklärt mich für verrückt, aber das fühlt sich nicht richtig an."
Okay really, am I the only one to feel slightly uncomfortable that the German figure skater used a medley from Schindler’s List?
... I mean ... there are so many other... scores..— Jordan (@escoozeemoi) 23. Februar 2018