"Die Welt macht weniger Spaß": Daniel Radcliffe trauert um Michael Gambon

Michael Gambon, der Darsteller des Albus Dumbledor in sechs "Harry Potter"-Filmen, ist tot. Seine Kollegen trauern mit bewegenden Worten um ihn. (Bild: 2015 Getty Images/Stuart C. Wilson)
Michael Gambon, der Darsteller des Albus Dumbledor in sechs "Harry Potter"-Filmen, ist tot. Seine Kollegen trauern mit bewegenden Worten um ihn. (Bild: 2015 Getty Images/Stuart C. Wilson)

Trauer liegt über dem "Harry Potter"-Universum wie einst über Hogwarts, als die Schergen des dunklen Lords gewonnen zu haben schienen: Die "Harry Potter"-Welt kam kurz zum Stillstand, als Michael Gambon, Darsteller des Albus Dumbledor, gestern verstarb. Fans und Harry-Potter-Helden in aller Welt trauern.

Seine Frau Anne und sein Sohn Fergus saßen am Sterbebett, als Michael Gambon friedlich einschlief. Am 28. September verstarb der irisch-britische Schauspieler in einem Krankenhaus in Witham (Grafschaft Essex) im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Kaum war die Meldung im Umlauf, meldeten sich "Harry Potter"-Erfinderin J. K. Rowling (58) sowie viele Stars aus dem "Harry Potter"-Cast und taten ihre Bestürzung kund. Sie trauern um den "brillanten Schauspieler und wunderbaren Menschen", wie Rowling in einem Post auf "X" schrieb.

Daniel Radcliff (34), der in der Rolle des Harry Potter am meisten Drehzeit mit Gambon verbrachte, schickte an die US-Zeitschrift "Variety" eine emotionale Mitteilung. "Michael Gambon war einer der brillantesten und mühelosesten Schauspieler, mit denen ich je zusammenarbeiten durfte", schrieb Radcliffe, rühmte neben dem schauspielerischen Talent aber vor allem das Wesen des gebürtigen Iren, den Queen Elizabeth II. 1992 zum "Knight Bachelor" ernannt hatte.

Daniel Radcliffe: "Michael Gambon war albern, respektlos und urkomisch"

Radcliffe schrieb: "Vor allem werde ich mich daran erinnern, wie viel Spaß er an seiner Arbeit hatte. Er war albern, respektlos und urkomisch. Er war ein unglaublicher Geschichtenerzähler und Witzeerzähler." Radcliffe resümiert: "Mit dem Verlust von Michael Gambon macht die Welt deutlich weniger Spaß."

J. K. Rowling, die die sieben Potter-Bücher schrieb, erinnerte sich in ihrem X-Post an den Moment, als sie Gambon erstmals als Schauspieler bewunderte, 1982 im Theaterstück "König Lear": "Wenn Sie mir damals gesagt hätten, dass dieser brillante Schauspieler einmal in etwas, das ich geschrieben hätte, auftauchen würde, hätte ich Sie für verrückt gehalten." Sie habe die Zusammenarbeit mit Gambon "sehr genossen".

Gambon trat nach dem zweiten Potter-Film die Nachfolge von Richard Harris an. Der erste Dumbledore-Darsteller war zwei Tage vor der US-Premiere des zweiten Films "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. In "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" feierte Gambon 2004 sein Debüt als Schulleiter Albus Dumbledore. Zuvor war Gambon vor allem als begnadeter Darsteller in Charakterrollen am Theater, aber auch in Film und Fernsehen aufgefallen.

"Michael Gambon war vor und hinter der Kamera eine Legende"

Auch viele der anderen Darsteller bekundeten Anteilnahme und Fassungslosigkeit. Emma Watson (34, Hermine Granger) postete eine Instagram-Story mit dem Text: "Lieber, lieber, lieber Michael Gambon. Du hast es nie zu ernst genommen, aber irgendwie immer die ernstesten Momente mit voller Würde geliefert. Danke, dass du uns gezeigt hast, wie man Größe mit Leichtigkeit trägt."

Rupert Grint (36, Ron Weasley) veröffentlichte auf seinem Instagram-Account ein ikonisches Bild von Gambon in seiner Rolle als Dumbledore und schrieb dazu: "Er brachte jeden Tag am Set so viel Wärme und Unfug mit. Er faszinierte mich als Kind und wurde für mich zu einem persönlichen Vorbild."

Isaac James (60, Lucius Malfoy) hob heraus, welche Ehre es für ihn gewesen sei, mit Gambon drehen zu dürfen: "Die größte Freude bei den Potter-Filmen war, dass er meinen Namen kannte und seinen furchtlosen, frechen Sinn für Humor mit mir teilte."

James Phelps (37, Fred Weasley) verneigte sich mit seinem Instagram-Beitrag: "Er war vor und hinter der Kamera eine Legende." Phelps' Film-Schwester Bonnie Wright (32, Ginnie Weasley) verabschiedete sich mit diesem Text: "Ich war immer von Michaels Anwesenheit und Leistung beeindruckt. Er war Dumbledore durch und durch, eine warmherzige und führende Figur."