Weltkulturerbe in Lettland: Was die Stadt Kuldīga so besonders macht

Weltkulturerbe in Lettland: Was die Stadt Kuldīga so besonders macht

Zwischen Estland und Litauen liegt die unberührte Parklandschaft Lettlands. Das kleine Land ist ein geografischer Wandteppich aus Meer, Seen und Wäldern und eignet sich perfekt zum Wandern, Radfahren oder Faulenzen an weißen Sandstränden.

Jede Jahreszeit bietet einzigartige Erlebnisse. Der Frühling lädt zu Bootsfahrten ein. In den Sommermonaten kann man an sonnenverwöhnten Strände verweilen. Im Herbst entfaltet sich die Farbenpracht des Gauja-Tals, und im Winter locken die Skipisten.

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Der Nationalpark Kemeri - Canva

Was können Sie in Lettlands neuer UNESCO-Welterbestadt unternehmen?

Kuldīga, eine Stadt im Westen Lettlands, wurde kürzlich in Anerkennung ihres "außergewöhnlichen universellen Wertes für die Menschheit" von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

"Kuldīga ist ein außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel für eine traditionelle städtische Siedlung, die sich zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert von einem kleinen mittelalterlichen Weiler zu einem wichtigen Verwaltungszentrum des Herzogtums Kurland und Semigallien entwickelte", so die UN-Organisation.

Die Stadt, deren Straßenführung über Jahrhunderte hinweg weitgehend unverändert geblieben ist, weist sowohl traditionelle Blockhausarchitektur als auch fremdländisch geprägte Stile auf, die den reichen Austausch zwischen einheimischen und reisenden Handwerkern aus dem Ostseeraum veranschaulichen.

Die mit Ziegeln gedeckten Dächer und verwinkelten Straßen von Kuldīga grenzen an den Fluss Aleksupite, was der Stadt den Spitznamen "Venedig Lettlands" einbrachte. Das verschlafene Städtchen eignet sich perfekt für langsame Erkundungstouren durch die kopfsteingepflasterten Straßen, für gemütliche Nachmittage am Fluss und für ein erfrischendes Bad im Venta-Wasserfall.

Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt befinden sich die Sandhöhlen von Riežupe, ein labyrinthisches Netz von künstlichen Tunneln, das im 18. entstand. Es ist der perfekte Ort, um bei grauem Himmel einen Ausflug zu unternehmen.

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Sandstrand in Lettland - Canva

Eine Drehscheibe für die Erkundung des Baltikums

Als mittlerer baltischer Staat ist Lettland mit effizienten, preisgünstigen Transportmöglichkeiten gut angebunden. Die Hauptstädte Estlands und Litauens sind von Lettland aus mit dem Luxusbus The Lux Express in etwas mehr als vier Stunden zu erreichen.

Von Riga aus können Sie auch mit Nachtzügen nach Stockholm, Helsinki, Warschau und St. Petersburg reisen. Wenn Sie bis 2030 warten können, wird die Hochgeschwindigkeitsstrecke Rail Baltica diese Reisen noch kürzer machen.

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Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt Riga - Canva

Hälfte Lettlands ist von Wildnis bedeckt

Lettland ist eines der grünsten Länder Europas und besteht zu etwa 50 Prozent aus Wildnis, was es zu einem idealen Ziel für Wanderungen und Camping macht. Die vier geschützten Nationalparks - Kemeri, Gauja, Rāzna und Slītere - bieten endlose Wandermöglichkeiten für jeden Naturliebhaber.

Mit einer Küstenlinie von mehr als 500 km Länge bietet Lettland Dutzende von wunderschönen Stränden mit weißem Sand und Kiefernwäldern, soweit das Auge reicht. Ein besonders beliebter Strand ist Jurmala, berühmt für seine schönen Strände, Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert und Gebäude aus der Sowjetzeit.

Lettlands reiche Kultur und Geschichte

Die lettische Küche ist von den Nachbarländern Schweden, Dänemark, Finnland, Russland, Polen, Deutschland, Litauen und Estland beeinflusst. Deftige Fleischgerichte, geräucherter und eingelegter Fisch und dunkles Roggenbrot stehen häufig auf den Speisekarten.

Neben Kuldīga schwärmen Touristen auch von der reichen Kultur und Geschichte der Küstenhauptstadt Riga, die ebenfalls UNESCO-Status hat. Ihre gepflasterten Straßen säumen die Altstadt, die als eine der schönsten in Europa gilt. Nachts erwacht sie mit Musik und Tanz in den Clubs zum Leben.

Entdecken Sie die lettische Geschichte an den Sehenswürdigkeiten in Bauska, wo die Burg 1706 von den abziehenden Russen zerstört wurde. Oder in Sigulda, wo die Burg des Livländischen Ordens im 13. Jahrhundert erbaut wurde und später als Kloster diente.