Weltmeisterschaft: England ist auf der Suche nach neuem Stolz

Verspielt wie junge Hunde. Die englischen Profis um Kapitän Harry Kane (l.) genießen das Training im WM-Quartier

Berlin/Wolgograd.  Die Spieler wissen längst Bescheid, keiner reiste ungewiss vom Quartier in Repino nahe St. Petersburg zum Spielort nach Wolgograd. Gareth Southgate (47) mochte gegenüber seinem Team kein Geheimnis daraus machen, wen er am Montag zum Auftakt gegen Tunesien einsetzen wird (20 Uhr/ARD). Ungewöhnlich, diese frühe Festlegung, aber der Trainer der englischen Nationalmannschaft wollte den Profis die Angst nehmen vor der großen Aufgabe. Schließlich sind so viele junge Spieler im Team, die noch nie bei einer WM dabei waren. In innerer Ruhe sollten sich die Auserwählten auf den großen Tag vorbereiten können.

Bemerkenswert ruhig ist es auch in der Heimat. Die Mannschaft fahre „mehr in Hoffnung als mit Erwartungen“ zum Turnier, schrieb etwa das sonst so laute Boulevardblatt „Sun“ ganz bedächtig. Kein Getöse um die große Sehnsucht, die in England trotzdem jeden packt, wenn eine WM bevorsteht. Kein Druck, nach 1966 endlich den zweiten Titel zu gewinnen. England ist bescheiden geworden – trotz der mit Abstand finanzstärksten Fußball-Liga der Welt.

Es gilt, etwas wieder gutzumachen

Ein Indiz für die Leistungsfähigkeit der „Three Lions“ war die Premier League ohnehin nie. Vor zwei Jahren lag das Fußball-Mutterland am Boden. Geschlagen und gedemütigt vom krassen Außenseiter Island war England im EM-Achtelfinale auf groteske Art und Weise gescheitert. Hohn und Spott ergossen sich über Wayne Rooney und Co. – nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2014 und der peinlichen Pleite gegen das 300.000-Einwohne...

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