Weltwassertag am 22. März 2024: Soviel Wasser verbraucht die Welt
Am 22. März ist Weltwassertag, der an die existenzielle Bedeutung der Ressource erinnert. Doch wieviel Wasser wird weltweit eigentlich verbraucht - und was kann jeder einzelne tun, um Wasser zu sparen?
In diesem Jahr steht der Weltwassertag am 22. März unter dem Motto "Water for Peace" ("Wasser für den Frieden"): Der Gedenktag, zu dem die Vereinten Nationen (VN) seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich daran, dass Wasser eine begrenzte Ressource ist. Vor allem soll an diesem Tag aber auf all jene Menschen aufmerksam gemacht werden, die unter Wasserknappheit leiden. Zwar sind mehr als zwei Drittel der Erde von Wasser bedeckt - doch bei nur weniger als drei Prozent davon handelt es sich um Trinkwasser. Und laut Unicef haben bereits jetzt rund 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Etwa 771 Millionen Menschen mangelt es demnach sogar an einer Grundversorgung mit Trinkwasser - rund 2,3 Milliarden Menschen haben laut Unicef-Erhebungen keine Möglichkeit, sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen.
Wasserressourcen der Welt werden knapper
Gleichzeitig werden die Wasserressourcen der Welt jedoch knapper - die Weltbevölkerung wächst und der Wasserbedarf steigt immer weiter. Die Weltbevölkerung verbraucht aktuell jährlich bereits etwa 4 Billionen Kubikmeter Wasser. Durch den Klimawandel verschärft sich die Lage noch mehr. Denn die Veränderung des Klimas sorgt für mehr Wetterextreme. Dürren, Überschwemmungen oder Wirbelstürme häufen sich. Insgesamt bezeichnet Unicef den Zustand als "alarmierend": Laut Unicef-Prognosen werden im Jahr 2040 sogar fast 600 Millionen Kinder in Gegenden ohne ausreichenden Zugang zu Wasser leben. Besonders Kinder aus den ärmeren, ländlichen Regionen der Welt sind die Leidtragenden.
In welchem Land ist der Wasserverbrauch am höchsten?
Wie die folgende Statista-Grafik zeigt, zählen die südamerikanischen Länder Kolumbien und Peru sowie Aserbaidschan im weltweiten Vergleich zu den Ländern mit dem höchsten Wasserverbrauch. Der Großteil des Wasserverbrauchs ist dabei der Landwirtschaft zuzuschreiben:
Wieviel Wasser verbraucht Deutschland?
In Deutschland ist der Wasserverbrauch pro Kopf gegenüber seit 1990 deutlich gesunken. Im Jahre 2021 verbrauchten die Bundesbürger im Schnitt beispielsweise noch 129 pro Kopf und Tag, 2022 waren es hingegen nur 125 Liter pro Kopf und Tag, wie Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft zeigen. Doch im Vergleich zum Rest der Wähl zählt Deutschland mit diesen Werten immer noch zu den Ländern mit dem höchsten Verbrauch - der jährliche Wasserverbrauch liegt in vielen afrikanischen Ländern beispielsweise bei unter 100.000 Liter pro Kopf.
Die folgende Grafik schlüsselt auf, wofür die Bundesbürger am meisten Wasser benötigen:
Wie die Grafik verdeutlicht, werden 36 Prozent des Wassers hierzulande in Dusche, Badewanne und Waschbecken versenkt, weitere 27 Prozent werden in die Toilette gespült. Für Essen, Trinken und zum Geschirrspülen verbrauchen die Deutschen hingegen deutlich weniger Wasser.
Gerade im Sommer ist das Thema Wasserknappheit jedoch auch in Deutschland ein großes Thema: Trockenheit - und niedrige Grundwasserspiegel sowie Waldbrände werden auch hierzulande zunehmend zum Problem. Besonders in den letzten, vergleichsweise heißen, Sommern gab es in vielen Kommunen Aufrufe zum Wassersparen. Privatpools durften zeitweise nicht befüllt werden und auch die Bewässerung von Gärten wurde eingeschränkt. Zeitweise gab es sogar Befürchtungen, dass eine unkontrollierte Versorgung mancherorts nicht mehr gewährleistet werden kann.
Wasser sparen: Tipps für den Alltag
Weltweit gilt die Landwirtschaft als Hauptverbraucher von Wasser: Ganze 70% des globalen Wasserverbrauchs entfallen auf die Bewässerung der Landwirtschaft. Ein weiterer bedeutender Verbraucher ist die Industrie mit rund 22%: Besonders viel Wasser wird dabei in der Textilproduktion und beim Bergbau verwendet. Nur 8% des globalen Wasserverbrauchs gehen hingegen auf das Konto privater Haushalte - dennoch trägt jeder Einzelne am Ende durch seinen täglichen Wasserverbrauch erheblich zur Belastung bei. Wir zeigen, wo es Einsparpotenzial gibt:
Wasserknappheit: Spartipps im Haushalt
Reparieren Sie undichte Wasserhähne
Wasserspar-Duschkopf statt Standard-Duschkopf installieren
wassersparende Geräte verwenden
Waschmittel richtig dosieren
unnötiges Laufenlassen, z.B. beim Geschirrspülen, vermeiden
Duschen statt Baden: Bei einer achtminütigen Dusche kommen etwa 80 Liter zusammen, während die durchschnittliche Badewanne 150 Liter Fassungsvermögen hat
Lebensmittel möglichst regional und saisonal und aus ökologischem Anbau kaufen
Keine Schadstoffe (z.B. Farbreste, Medikamente) in die Toilette oder Spüle geben
Weitere Spartipps finden sich unter anderem auf der Website des Bundesumweltamtes. Hier finden sich auf viele Tipps für die bevorstehende Gartensaison, z.B.
Nur nachts oder in den Morgen- oder Abendstunden gießen
Regenwasser sammeln und zum Gießen nutzen
Möglichst effizient gießen, nicht auf die Blätter, besser nahe am Erdboden
lieber seltener gießen und gut durchfeuchten, als täglich wenig
regionale Gießempfehlung des Deutschen Wetterdienstes berücksichtigen