Die Winterzeit naht: Das halten die Promis von der Zeitumstellung

Schauspieler Bernhard Hoëcker ist kein Freund der jährlichen Zeitumstellung

"Winter is coming" - der beliebte Spruch aus der erfolgreichen HBO-Serie "Game of Thrones" ist bald auch wieder bei uns anwendbar, denn die Winterzeit naht in großen Schritten und damit die jährliche Umstellung zur sogenannten Normalzeit. In der Nacht von Samstag (29. Oktober) auf Sonntag (30. Oktober) werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Der Gedanke, ab dann täglich eine Stunde länger schlummern zu dürfen, begeistert so manchen - doch für viele ist die zweimal jährliche Zeitumstellung ein unnötiger Irrsinn.

Fero Andersen (34), Moderator des ARD-"Gesundheits-Check", freut sich beispielsweise auf die kommende Winterzeit. "Die Zeitumstellung gefällt mir. Gerade wo wir jetzt im Winter eine Stunde Schlaf geschenkt bekommen", so der 34-jährige Fernsehmoderator. Mit der Umstellung auf die Sommerzeit stehe er hingegen auf Kriegsfuß. "Ich habe schon Fußballspiele verpasst, bin Arbeitsterminen hinterhergerannt, weil ich es schlicht und ergreifend verpennt habe, die Zeit rechtzeitig umzustellen." Sogar seine Freundin habe er mit dieser Marotte schon angesteckt.

Darum wird die Uhr vor- und zurückgestellt

Doch warum wird überhaupt zweimal jährlich an den deutschen Uhrzeigern gedreht? Die Idee dazu stammt schon aus dem Jahr 1784. Damals erklärte der amerikanische Erfinder Benjamin Franklin in einem Artikel im "Journal de Paris", dass im Sommer durch das ausgedehnte Nachtleben unnötig viel Energie durch künstliches Licht vergeudet werde. Sein Tipp: früheres Aufstehen und Zubettgehen.

Im Grunde geht die Idee der Zeitumstellung also auf den Gedanken zurück, wertvolle Energie einzusparen. Im Zuge der Ölkrise von 1973 wurde zuerst von Frankreich und nach und nach von den anderen europäischen Ländern beschlossen, die Sommerzeit wieder einzuführen. CDU-Politiker und Europa-Parlamentarier Herbert Reul ist davon ein entschiedener Gegner: "Die zweimalige Zeitumstellung ist eine der verrücktesten Entscheidungen, die die Politik je getroffen hat. Und noch schlimmer ist, dass wir nicht in der Lage sind zu verstehen, dass eine solch bescheuerte Entscheidung auch korrigiert werden muss."

Spart das wirklich Energie?

Unterstützt wird Reul in seiner Meinung von Hubertus Hilgers, Arzt und Initiator der Gesundheitspetition MOMO, die sich dafür einsetzt, dass die Sommerzeit endgültig abgeschafft wird. "Als die Uhrzeitumstellung 1980 eingeführt wurde, ist zwar nachweisbar gewesen, dass auf der einen Seite Strom gespart worden ist, dafür wurden auf der anderen Seite aber CO2-produzierende Tätigkeiten verstärkt durchgeführt, sodass es unterm Strich sogar zu einem Energie-Mehrverbrauch in den Monaten der Uhrzeitumstellungen auf Sommerzeit kommt", erklärt Hilgers.

Was macht die Zeitumstellung mit unserem Körper?

Wichtiger als der Energieverbrauch sind sowohl Politiker Reul als auch Mediziner Hilgers die Nachteile, die die Sommerzeit auf die Gesundheit der Menschen hat. Denn die Zeitumstellung im Frühjahr löst im Körper ein Mini-Jetlag aus, dass die innere Uhr gehörig durcheinander bringt. Und das sieben Monate lang - bis die Uhr im Winter wieder auf Normalzeit umgestellt wird.

Hilgers zufolge passiert folgendes: "Unsere innere biologische Uhr sagt uns, wann wir wach werden und wann wir schläfrig werden. Der zugrunde liegende natürliche Mechanismus wird über verschiedene körpereigene Hormone reguliert und eine Veränderung des äußeren Uhrzeit-Rhythmus bewirkt, dass der innere Rhythmus komplett aus dem Takt gebracht wird." Negative gesundheitliche Folgen seien chronischer Schlafmangel, Ess- und Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Potenzminderung sowie massive Stimmungs- und Konzentrationsschwankungen.

Offen bleibt die Frage, was die Politik davon abhält, die offenbar schädliche Zeitumstellung abzuschaffen. Oder wie es Comedian Bernhard Hoëcker (46, "Switch Reloaded") formuliert: "Liebe Freunde des regelmäßigen Alltags. Die Zeitumstellung schickt eine ganze Bevölkerung schlagartig in einen Mini-Jetlag. Ich frage mich, warum?"

Foto(s): imago / Eibner