"Wir sind fassungslos“: Sabotage an Rettungswagen schockiert Sanitäter

Ist das noch witzig oder kann das weg? Unbekannte haben den Tank eines Rettungswagens in Bayern mit Wasser gefüllt. Weil das Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig ist, müssen die Sanitäter nun Geld für die Reparatur sammeln.

(GERMANY OUT) Rettungswagen des deutschen Roten Kreuzes im Einsatz (Photo by Wodicka/ullstein bild via Getty Images)
Ein Rettungswagen des deutschen Roten Kreuzes im Einsatz (Symbolbild: Getty Images)

"Wir sind fassungslos, maßlos enttäuscht und können keine Erklärung finden, wer auf solch eine Idee kommt“, schreibt das Team des BRK Bruckmühl auf Facebook.

Die Aufgebrachtheit der Einsatzkräfte ist nachvollziehbar: Vor ein paar Wochen sei ihr Rettungswagen auf dem Weg zu einem Sanitätsdienst plötzlich stehen geblieben und habe sich nicht mehr starten lassen. Der Abschleppdienst habe das Fahrzeug in eine örtliche Werkstatt gebracht. Dort hätten die Mechaniker Empörendes festgestellt.

Unbekannter sabotiert Rettungswagen

"Irgendwer hat sich die Mühe gemacht, unseren Mannschaftstransportwagen zu sabotieren, mit einem Schlauch oder Trichter mutwillig den Tank vollständig mit Wasser abzufüllen, so dass unser Einsatzfahrzeug defekt und nicht mehr einsatzbereit ist", teilen die Rettungskräfte des BRK auf Facebook mit.

Das Schlimmste an dem Vorfall: Hätte es sich bei dem Einsatz, der aufgrund des defekten Fahrzeugs abgebrochen werden musste, um einen Ernstfall gehandelt, hätten hilfsbedürftige Menschen zu Schaden oder gar zu Tode kommen können.

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Inzwischen haben sie bei der Polizeiinspektion in Bad Aibling eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Übeltäter gefunden werden, schätzen sie jedoch nach eigener Aussage als gering ein. “Uns fehlen immer noch die Worte“, heißt es im Post der Sanitäter.

Kein Geld für Reparatur

Die hohen Reparaturkosten könnten momentan nicht durch die BRK Bereitschaft getragen werden. Denn der Schaden an dem Fahrzeug belaufe sich auf 4000 Euro; es bleibt also bis auf weiteres außer Gefecht.

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Mittlerweile haben die Rettungskräfte deshalb eine Spendenkampagne gestartet. Bisher sind mehr als 2500 Euro (Stand 13. Juli 2019) zusammengekommen.

Viele der Spender zeigen sich entrüstet und fassungslos über das Geschehene. Eine Frau kommentiert den Aufruf wie folgt: “Ich war viele Jahre selbst beim DRK aktiv und habe große Hochachtung vor allen, die sich engagieren, um anderen zu helfen. Ich bin wütend und traurig, wenn ich solche Mitteilungen lesen muss. Das ist kein dummer Jungenstreich, das ist kriminell und diejenigen, die so etwas machen, brauchen hoffentlich auch einmal die Hilfe vom BRK, vielleicht können Sie den Einsatz dann schätzen.“