Wissenschaftspolitik: Gutachter sieht Fehler im Verfahren zu Giffeys Doktorarbeit

Berlin. Die Plagiatsvorwürfe zu ihrer zehn Jahre alten Dissertation an der Freien Universität Berlin drohen Franziska Giffey noch vor ihrer erwarteten Nominierung als Spitzenkandidatin der Berliner SPD einzuholen. Wenige Tage vor ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden hat die Berliner CDU ein Rechtsgutachten veröffentlicht. Die Ergebnisse der Studie des Bonner Jura-Professors und Wissenschaftsrechts-Experten Klaus Gärditz könnten in der Folge doch noch zu einem Entzug des Doktortitels der Bundesfamilienministerin führen.

Das FU-Präsidium hat das festgestellte Fehlverhalten Giffeys bisher nur mit einer Rüge sanktioniert, aber darauf verzichtet, ihr den akademischen Grad abzuerkennen. Giffey hatte in ihrer Zeit als Referentin im Bezirksamt Neukölln über „Europas Weg zum Bürger - Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“ promoviert.

Gärditz hat nicht die Doktorarbeit selbst untersucht, sondern das Verfahren, mit dem die Universität und die als Rechtsaufsicht zuständige Senatsverwaltung für Wissenschaft unter Leitung des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) auf die Plagiatsfunde reagiert haben. Das war dem Professor, der einige Plagiatsverfahren prominenter Persönlichkeiten begleitet, hat erst vor einigen Wochen möglich geworden.

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