Woche im Roten Rathaus: Ernüchterung bei der SPD, Hoffnung bei der CDU

Der Regierende Bürgermeister wundert sich und der Innenminister findet mahnende Worte bei der Berliner CDU.

Manchmal liegen zwischen Kreuzberg und Neukölln Welten. In dieser Woche bekam das Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller zu spüren. Sonntag – das war Heimspiel. SPD-Landesparteitag im Hotel Estrel in Neukölln. Müller präsentierte sich aufgeräumt. Mit guter Laune, selbstbewusst und optimistisch könne die Berliner SPD in den Bundestagswahlkampf ziehen, so Müller vor den Delegierten. Nur wenige Tage zuvor sah das ganz anderes aus.

Sonntagabend in Kreuzberg. Im Willy-Brandt-Haus, der SPD-Bundeszentrale, muss es sich für Müller fast wie eine Auswärtsspiel angefühlt haben. Das Gebäude ist die Heimat der Bundes-SPD, mit ihrem Spitzenkandidaten Martin Schulz. Pflichtbewusst, wie Müller ist, war er an dem für die SPD so schweren Wahlabend ins Willy-Brandt-Haus gefahren, um die Ergebnisse aus Nordrhein-Westfalen zu erfahren. Wenn NRW für die SPD so etwas wie die Herzkammer der Partei ist, dann gab es an diesem Abend mindestens schwere Herzrhythmusstörungen, wenn nicht akute Symptome eines Infarkts für den Bundestagswahlkampf.

Offenbar wollte kaum jemand auf die Bühne mit Schulz

Die Ergebnisse waren schlecht. Die SPD verlor die Macht in NRW. Spitzenkandidat Martin Schulz stand auf einmal als ständiger Wahlverlierer auf der Bühne im Willy-Brandt-Haus. Und hinter ihm Michael Müller. In einer Reihe mit dem SPD-Wahlverlierer aus Schleswig-Holstein, Ralf Stegner und Torsten Schäfer-Gümbel, der gerne mal hessischer Ministerpräsident werden würde. Müller wunderte sich, dass die eigentli...

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