Wolfgang Schäuble im Alter von 81 Jahren gestorben

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist tot. Der CDU-Politiker sei im Kreise seiner Familie zu Hause am Dienstagabend gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen, teilte die Familie mit. Schäuble starb nach langer schwerer Krankheit. In seiner politischen Laufbahn war er Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

Seit dem Attentat eines geistig verwirrten Mannes auf ihn im Oktober 1990 saß Schäuble im Rollstuhl, seine politische Karriere verfolgte er aber weiter.

Von 1991 bis 2000 führte er die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Nach dem Machtverlust der Union 1998 wurde Schäuble im Zuge der Neuaufstellung der CDU Parteichef. Angela Merkel wurde Generalsekretärin.

Als Kanzlerin machte Merkel Schäuble 2005 zum Innenminister, vier Jahre später zum Finanzminister. Das Amt bekleidete Schäuble für zwei Wahlperioden. Er schaffte als Finanzminister die "schwarze Null", also einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden.

2017 wurde Schäuble Bundestagspräsident. Nach der Bundestagswahl 2021 beschränkte er sich auf seine Tätigkeit als "einfacher" Abgeordneter.

Schäuble hinterlässt insgesamt vier Kinder und Ehefrau Ingeborg, mit der er seit 1969 verheiratet war.

CDU-Chef Friedrich Merz äußerte sich betroffen über den Tod seines Parteikollegen.

Auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas kondolierte.

CDU-Politiker Jens Spahn bezeichnete Schäuble als einen "väterlichen Freund".