WWE-Konkurrent AEW nimmt Gestalt an

Bei Final Battle 2018 verabschiedeten sich die Schöpfer von AEW von ROH

Die Wrestling-Landschaft in den USA steht vor großen Veränderungen - das ist soeben erneut deutlich geworden.

Cody Rhodes und die Young Bucks Nick und Matt Jackson, die dabei sind, ein Konkurrenzprodukt für den Showkampf-Marktführer WWE auf die Beine zu stellen, waren in der Nacht zum Samstag Teil einer mit Spannung erwarteten Show ihres aktuellen Arbeitgebers Ring of Honor.

Bei ROH Final Battle 2018 laufen zum Jahresende traditionell viele Story-Fäden der populären Independent-Liga zusammen. Diesmal taten sie es in einer Weise, durch die sehr klar wurde: Cody, die Bucks und ihre Weggefährten sind auf Abschiedstournee bei ROH - und verfolgen offensichtlich mit Nachdruck ihre Pläne, die eigene Liga All Elite Wrestling (AEW) an den Start zu bringen.

Wobei die Mitglieder der Gruppierung "The Elite" im New Yorker Hammerstein Ballroom auch Andeutungen machten, dass sie in der Nacht vor WrestleMania 35 noch Teil der bisher größten ROH-Show sein könnten - der zusammen mit der japanischen Liga veranstalteten G1 Supercard im ausverkauften Madison Square Garden.

"Die Uhr tickt, etwas wird passieren"

Cody, die Bucks und ihr Elite-Kollege Hangman Page bestritten bei Final Battle allesamt wichtige Titelmatches: Page kämpfte gegen Television Champion Jeff Cobb, Cody forderte World Champion Jay Lethal, die Bucks traten im Hauptkampf in einem "Ladder War" gegen die Briscoe Brothers und die Tag Team Champions SoCal Uncensored (Frankie Kazarian und Scorpio Sky) an.

Alle genannten Elite-Mitglieder verloren ihre Matches (im letzten triumphierten die Briscoes) - und nach dem offiziellen Ende der Show gab es noch eine andeutungsreiche Abschiedsrede (hier das Video auf Pro Wrestling Sheet).

Neben Cody, Page und den Bucks versammelten sich dazu auch Elite-Kollege Marty Scurll sowie die mit der Gruppierung befreundeten Kazarian, Sky und Christopher Daniels im Ring.

Matt Jackson dankte dort den Verantwortlichen von ROH für "die tollste Zeit unseres Lebens" und formulierte dann eine recht eindeutige Anspielung auf das geplante Liga-Projekt: "Everybody in this ring, all of you: We're all elite, right?" Jackson verkündete: "Die Uhr tickt, etwas wird passieren." Und mit Blick auf die Fans vor Ort in New York hielt er noch fest: "New York City, wir werden zurückkommen und dann werden wir uns wiedersehen."

Das könnte auf einen abschließenden ROH-Auftritt von The Elite im Madison Square Garden am 6. April hindeuten - oder darauf, dass AEW selbst schnell eine große Show in New York ansteuert.

AEW nimmt für 2019 Gestalt an

Das Projekt AEW - bei dem Milliardärs-Sohn Tony Khan im Boot ist, Spross von Shahid Khan, dem Besitzer des FC Fulham und der Jacksonville Jaguars - dürfte zu Beginn des kommenden Jahres Gestalt annehmen.

Zu diesem Zeitpunkt laufen die meisten Verträge der Elite-Mitglieder mit ROH und NJPW aus, neben den Genannten gehört auch der in der Wrestling-Fanszene kultisch verehrte NJPW-Champion Kenny Omega zu "The Elite". Er ist für das neue Liga-Projekt ebenso im Gespräch wie der langjährige WWE-Star Chris Jericho und Kommentatoren-Legende Jim Ross.

WWE soll schon versucht haben, mehrere Mitglieder von The Elite anzuwerben, um AEW zu verhindern - bisher ohne Erfolg.