Der Yoda, der aus dem Osten kam

Im DDR-Fernsehen war er beliebt, bei Fans der Star-Wars-Reihe ist er Kult: Heute wäre Gerry Wolff, der 1999 in "Episode 1 - Die dunkle Bedrohung" für den deutschen Markt den Yoda sychronisierte, 100 Jahre alt geworden.

Er war der Yoda, der aus dem Osten kam! Gerry Wolff, Star der DDR-Film- und Fernsehbranche, wurde 1999 Teil der erfolgreichsten Kino-Reihe aller Zeiten. In "Episode 1 - Die dunkle Bedrohung" lieh er keinem Geringeren als Yoda seine Stimme. Nur zwei Jahre nach dem Kult-Auftrag erlitt Wolff einen Schlaganfall und zog sich ins Privatleben zurück. 2005 verstarb er. Heute wäre er 100 Jahre alt geworden.

Nur einmal noch stand Wolff nach seinem Yoda-Auftritt als Sprecher im Synchronisationsstudio. Dabei kam er 2001 wörtlich auf den Hund. Für "Susi und Strolch 2: Kleine Strolche - Großes Abenteuer!" sprach er den bärbeißigen Scottish Terrier Jock, den väterlichen Freund von Susi. In erster Linie ein Beleg für Wolffs Vielseitigkeit.

Der 1920 in Bremen geborene Schauspieler und Synchronsprecher, der als gebürtiger Jude als Teenager Deutschland verlassen musste und erst nach Kriegsende zurückkehrte, startete 1951 seine Schauspielkarriere. Er brachte es bis zur Wende auf fast 90 Rollen in Kino und Fernsehen. Zum Star wurde er mit "Nackt unter Wölfen" (1963), einem Drama über die Rettung eines Kindes aus dem Konzentrationslager Buchenwald.

Nach der Wiedervereinigung war Wolff in großen Serien wie "Tatort", "Alarm für Cobra 11" oder "Praxis Bülowbogen" zu sehen. Schon seit 1950 war er auch als Synchronsprecher aktiv. Insgesamt sind 185 Sprechrollen in der deutschen Synchronkartei gelistet.

Wolff, dessen Vater Martin ebenfalls Schauspieler war, starb am 16. Februar 2005 - nur einen Monat nach seiner Ehefrau, mit der er 53 Jahre verheiratet war. Der gemeinsame Sohn Thomas setzt als Schauspieler und Synchronsprecher die "Familientradition" fort.