ZDF-Reporter Jochen Breyer will's wissen: Wie quer denken deutsche Naturkräfte-Esoteriker?
Der ZDF-Reporter Jochen Breyer wirft in einer neuen "ZDF zoom"-Dokumentation Licht auf das weit verbreitete anthroposophische Denken in der deutschen Gesellschaft, das - etwa bei der Bio-Landwirtschaft - viel Gutes tut, aber auch oft im Konflikt mit etablierter Wissenschaft steht und deshalb umstritten ist.
Mit der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" rund um die oft reichliche dubiose Geschäftemacherei hinter der laufenden Fußball-WM hatte Jochen Breyer schon viel (Wüsten-)Staub aufgewirbelt. Nun riskiert er es, sich durch den gemeinsam mit Tim Gorbauch gedrehten Film "Anthroposophie - gut oder gefährlich?" aus der "ZDF zoom"-Reportagereihe "Am Puls Deutschlands" mit der Szene der Naturheilkundler anzulegen. Ausgestrahlt wird die neue Breyer-Doku am Mittwoch, 23. November, um 22.45 Uhr, im ZDF.
Wenn Querdenker protestierend auf die Straße ziehen
Breyer und Gorbauch gehen dabei zunächst von den bei vielen Deutschen beliebten Biokost- oder Naturkosmetik-Produkten aus, die es in vielen Supermärkten zu kaufen gibt. Und natürlich kennt man auch die Waldorfschulen-Bewegung, die mit ihren alternativen pädagogischen Ansätzen nicht wenige deutsche Eltern anspricht. Was die meisten allerdings doch nicht so genau wissen: Dahinter steckt ein ausgeklügeltes, weltanschauliches System - die anthroposophische Lehre, die auf den Begründer Rudolf Steiner zurückgeht.
Lange wurden viele Ansichten der Anthroposophen - darunter die feste Überzeugung, dass pflanzliche Extrakte in der sogenannten Globuli-Medizin, aber auch Meteoriten-Staub Heilkräfte entfalten können - von Anhängern eines strikten Wissenschaftsdenkens milde belächelt und nur gelegentlich entschieden bekämpft. Doch spätestens seit den Protesten gegen die vom Staat verabschiedeten Anti-Corona-Maßnahmen hat sich einiges geändert, auf beiden Seiten hat sich der Ton verschärft. Immer lauter wurde die Kritik am Esoterik-Denken von Impfgegnern und Teilen einer Szene, die sich selbst als "Querdenker"-Bewegung bezeichnet. Jochen Breyer sieht sich aktuelle Entwicklungen genauer an, um herauszufinden, wie die Anhänger der Anthroposophie aktuell ticken - und welche Forderungen sie stellen.
Was Jochen Breyer überrascht hat
Was Jochen Breyer herausgefunden hat, hat ihn, so das ZDF in einer vorab verbreiteten Ankündigung, überrascht: "Die Anthroposophie ist viel tiefer in der Gesellschaft verankert, als viele annehmen - in der Pädagogik, in der Medizin, in der Landwirtschaft, in der Finanzwelt. Es gibt Stiftungen wie die Software AG-Stiftung, die mit Milliarden dafür sorgen, dass sie sich ausbreitet, an Universitäten einzieht und in der Forschung Fuß fasst, gerade in der Medizin."
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