Das Zika-Virus: Was Reisende jetzt wissen müssen

Die Asiatische Tigermücke ist einer der Hauptgründe für die rasante Verbreitung des Zika-Virus.

Tausende Verdachtsfälle in Lateinamerika, schlimme Fehlbildungen bei Neugeborenen, globaler Gesundheitsnotstand - Urlauber, die für dieses Jahr eine Reise in die Karibik oder nach Südamerika geplant haben, dürften angesichts dieser Nachrichten über eine Stornierung nachdenken. Doch wie gefährlich ist das Virus wirklich? Ein kurzer Überblick über den aktuellen Kenntnisstand.

Was sind die Symptome?

Das Virus löst beim Menschen das sogenannte Zikafieber aus. Die Symptome ähneln denen eines grippalen Infekts: Leichtes Fieber sowie Kopf-, Glieder- und Gelenkschmerzen. In seltenen Fällen kann es auch zu Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen an den Gelenken kommen. Ein Großteil der Infektionen verläuft unbemerkt, da die Symptome nach wenigen Tagen wieder abklingen. Nachhaltige Schädigungen bei erwachsenen Menschen oder gar Todesfälle sind nicht dokumentiert. Der Nachweis einer Infektion ist grundsätzlich sehr schwierig, da bisher nur wenige Labore weltweit Zika-Forschung betreiben.

Wie wird das Virus übertragen?

Hauptüberträger sind die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke. Diese Insekten der Stechmücken-Gattung "Aedes" können das Virus von Mensch zu Mensch übertragen. Da die Gattung in den tropischen Klimazonen weit verbreitet ist, gelingt es den Behörden in Südamerika bisher kaum, die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO vor kurzem bekanntgab, ist es auch denkbar, dass das Virus durch sexuellen Kontakt direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte.

Wie kann man sich schützen?

Einen Impfstoff gegen das Zika-Virus gibt es bisher nicht. Bei Reisen in betroffene Länder empfiehlt die WHO daher helle und lange Kleidungsstücke und Insektenschutzmittel, um Steckmücken möglichst auf Abstand zu halten.

Welche Länder sind betroffen?

Infektionen wurden mittlerweile in nahezu allen Staaten Süd- und Mittelamerikas bestätigt. Besonders hoch sind die Zahlen in Brasilien, Kolumbien und Venezuela. Erste Verdachtsfälle gibt es allerdings auch schon in den USA und in Kanada.

Wem kann das Zika-Virus gefährlich werden?

Das Virus steht im Verdacht Mikrozephalie bei Ungeborenen auszulösen. Bei dieser Entwicklungsstörung weist der Kopf des betroffenen Kindes proportional zum Körper gesehen eine zu geringe Größe auf. Allein in Brasilien wurden seit Ausbruch des Virus mehr als 4.000 Fälle von Mikrozephalie gemeldet. Schwangeren wird daher dringend von Reisen in die betroffenen Länder abgeraten. Bereits gebuchte Reisen dürfen kostenlos storniert werden. Eine allgemeine Reisewarnung für Länder in Lateinamerika existiert bisher jedoch noch nicht.

Foto(s): Akil Rolle-Rowan/Shutterstock