Zwei "Normalos" auf dem Mond: ProSieben schickt "Galileo"-Reporter in ein spektakuläres Live-Experiment

Die Zukunft von morgen schon heute? "Galileo" begibt sich im Rahmen der "Mission to Moon"-Themenwoche bei ProSieben (täglich ab Montag, 24. April, um 19.05 Uhr) auf Spurensuche. Ist es "Normalos" möglich, den ultimativen Stresstest für ein Leben auf dem Mond zu bestehen? Die Reporter Oelkers und Karrasch ziehen für 48 Stunden in das "SHEE" Mond-Habitat. (Bild: ProSieben/ Claudius Pflug)

48 Stunden abgeschnitten von der Außenwelt, eingepfercht in eine fensterlose Kapsel: Diesem extremen Stresstest unterziehen sich die "Galileo"-Reporter Oelkers und Karrasch im Rahmen der "Mission to Moon"-Themenwoche (ProSieben). Wovor fürchten sie sich, und was genau ist das "SHEE" Mond-Habitat?

Ob es nun Elon Musk und Jeff Bezos sind, die sich mit ihren Unternehmen "Space X" und "Blue Origin" im Dauer-Wettstreit um die Vorherrschaft im All befinden, oder die US-Weltraumbehörde NASA und die Europäische Weltraumorganisation ESA, welche Sonden ins All schicken, Asteroiden-Gesteinsproben untersuchen oder Monde erforschen: Der Traum vom All ist gerade ein omnipräsentes Thema. Aber klar, das weiß auch "Galileo"-Moderator Aiman Abdallah (58), der "Gedanke von einer Reise zum Mond, von einem Leben auf dem Mond, ist so alt wie die Menschheit selbst". Während das ProSieben-Urgestein über die Sehnsüchte der menschlichen Spezies philosophiert, richtet er seinen Blick andachtsvoll auf etwas, das aussieht, als sei es einer "Star Trek"-Episode entsprungen. Tatsächlich hat sein Sender im Rahmen der "Mission to Moon"-Themenwoche ein nie dagewesenes Science-Fiction-Experiment im Programm.

Ein weißer, Container-artiger Körper mit glänzender Oberfläche steht auf einer schwarzen Spiegelfläche in den Bavaria Filmstudios in München, genau dort, wo sonst die TV-Größen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gegen den Sender ProSieben in die Schlacht ziehen. Neonröhren erhellen den Raum und geben dem Ganzen ein futuristisches Ambiente. Bei der Kapsel, so ist beim exklusiven Settermin zu erfahren, handelt es sich um ein sechs Tonnen schweres und 28 Quadratmeter großes Ungetüm, das Mond-Habitat "SHEE", auf das nun im Rahmen der Themenwoche bei "Galileo" alle Augen gerichtet sind. Die Fragestellung könnte dabei kaum spektakulärer sein: Worauf kommt es an, wenn Menschen auf dem Mond siedeln? Die Zuschauer erfahren es ab heute, Montag, 24. April, um 19.05 Uhr, auf ProSieben. Berichtet wird täglich, sogar ein Livestream ist verfügbar.

So könnte es irgendwann aussehen: Das "SHEE" Mond-Habitat sei laut Barbara Imhof, Ingenieurin bei der Wiener NewSpace company LIQUIFER Systems Group, ideal für einen bemannten, zweiwöchigen Aufenthalt auf dem Mond. Die Kapsel wiegt rund sechs Tonnen und misst ausgeklappt 28 Quadratmeter.  (Bild: Gettyimages / Jorge Guerrero / AFP)
So könnte es irgendwann aussehen: Das "SHEE" Mond-Habitat sei laut Barbara Imhof, Ingenieurin bei der Wiener NewSpace company LIQUIFER Systems Group, ideal für einen bemannten, zweiwöchigen Aufenthalt auf dem Mond. Die Kapsel wiegt rund sechs Tonnen und misst ausgeklappt 28 Quadratmeter. (Bild: Gettyimages / Jorge Guerrero / AFP)

"Belauscht zu werden, macht mir am meisten Sorgen"

Die Reporter Claire Oelkers (37) und Christoph Karrasch (39) ziehen dann für volle 48 Stunden in das schmucke, aber fensterlose, zylinderförmige Hightech-Heim - und zwar live. Unter ständiger Beobachtung à la "Big Brother Is Watching You" simulieren die beiden Versuchskaninchen den Alltag während eines Aufenthalts auf dem Mond, mit allem, was dazugehört. Für dieses extreme Experiment hat ProSieben einen gigantischen Aufwand betrieben. Das "SHEE Moon Habitat" (Self-deployable Habitat for Extreme Environments) wurde von der "International Space University" in Straßburg eigens in die Landeshauptstadt transportiert. Wo zuvor Forscherinnen und Forscher unter realen Bedingungen den Einsatz auf einer Raumstation probten, gehen nun zwei "Normalos", wie sich Oelkers und Karrasch selbst bezeichnen, an ihre Grenzen. Was im Inneren der Kapsel auf die beiden TV-Leute zukommt? - Sie wissen es bis zu ihrem Einzug selbst nicht.

"Für mich ist nicht nur das Beobachtetwerden eine Challenge", lässt die Journalistin Oelkers vorab durchblicken. "48 Stunden wirklich keinen Kontakt zur Außenwelt außer über 'Mission Control', kein Internet, kein Handy, nicht mal kurz mit der Mama telefonieren können, nicht wissen, wie es meiner Katze geht" ... - Diese Aussichten beunruhigten sie durchaus. Ihrem Kollegen scheinen in erster Linie die sieben Kameras ein Dorn im Auge zu sein: "Belauscht zu werden, macht mir am meisten Sorgen", verrät Karrasch. Als Reisereporter sei er es glücklicherweise gewohnt, auf engem Raum wie beispielsweise in einem indischen Zug, eingepfercht zu sein.

Ob die beiden nun in der Weltraumhabitat-Simulation am Lagerkoller scheitern oder durchhalten, kann das Publikum zu jeder Tages- und Nachtzeit live über die JoynMe-App verfolgen - und sogar beeinflussen. Wie ein "Galileo"-Redakteur am Set verrät, erwarten die beiden Probanden verschiedene Herausforderungen. Per Abstimmung soll auch das Publikum seine Finger mit im Spiel haben können ... Denn ein bisschen Unterhaltung ist nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Reporter im Mond-Habitat spannend.

"Galileo"-Moderator Aiman Abdallah ist froh darüber, den ultimativen Stresstest mit dem "SHEE"-Prototyp vom Studio aus moderieren zu dürfen. "Die NASA plant, 2025 wieder zum Mond zu fliegen - und da wir bei 'Galileo' immer unserer Zeit voraus sind, versuchen wir möglichst früh, unsere Zuschauer an Bord zu holen", erklärt er vor Ort. (Bild: 2023 Getty Images/Leonhard Simon)

Tiny House oder doch Gefängniszelle?

Barbara Imhof ist Architektin bei der Welttraumarchitekturfirma LIQUIFER Wien-Bremen. Unter der Leitung der "International Space University" in Strasbourg arbeiteten fünf weitere Partner am EU-finanzierten Projekt "SHEE", wie sie am Samstag vor Ort erklärt. Auf dem Weg ins Innere des spacigen Monstrums schwärmt Imhof geradezu leidenschaftlich von all den Funktionen und Möglichkeiten, welche der Prototyp für seine Bewohner bereithält. Das Besondere an der Konstruktion sei, dass es "wie ein Schweizer Taschenmesser" zusammenfaltbar sei. Die Expertin spricht zwar von Privatkajüten, einem Gemeinschaftsbereich, aufklappbaren Tischen, zwei Arbeitsbereichen und einer Hygieneeinheit so, als ob es sich dabei um ein Tiny House handle, die fensterlose Zwei-Mann-Kabine mit Labor-Charakter wirkt jedoch trotz dimmbarer "Mood-Licht"-Leinwände (und einer Ecke, in der sich sogar Salat anpflanzen lässt), eher wie eine luxuriöse Abstellkammer für Wissenschaftler.

Was veranlasst die beiden "Galileo"-Reporter, sich diesem Stresstest zu unterziehen? Karrasch sagt, ihn interessiere es, wie es zwei "normal fitten Menschen" dabei ergeht. "Wir sind schließlich keine drahtigen ISS-Astronauten." Mit einem Augenzwinkern erklärt er, warum - und vor allem für wen - er diese Extremsituation nun teste: "Vielleicht wollen in ferner Zukunft ja auch 'Oma Ilse' und 'Onkel Günther' auf den Mond hoch." Gedanken, die dank der Initiativen von Musk und Bezos nicht mehr ganz so verrückt klingen.

Christoph Karrasch wagt im Rahmen der "Mission to Moon"-Themenwoche (täglich ab Montag, 24. April, um 19.05 Uhr, ProSieben) ein extremes Live-Experiment: Er schließt sich mit einer Kollegin und Freundin 48 Stunden in das "SHEE" Mond-Habitat ein. Beim Training mit einem Flugsimulator sei er mit den vier Monitoren vor seiner Nase jedoch heillos überfordert gewesen. (Bild: ProSieben)

"Hätte ich Astronautin werden können, wenn mein Leben anders verlaufen wäre?"

Oelkers hingegen erklärt, sie begebe sich auf die Suche nach der Antwort auf die Frage: "Hätte ich Astronautin werden können, wenn mein Leben anders verlaufen wäre?" Sie sei vor dem Mondexperiment der festen Überzeugung gewesen, eine gute Kandidatin für die nächste Mondexpedition der ESA zu sein. "Schon die Vorbereitungen auf das Experiment haben mich jedoch eines Besseren belehrt", blickt sie auf ihre Übungen unter Einfluss von g-Kräften zurück: "In einer Zentrifuge trug ich eine verrückte Druckhose, damit das Blut nicht komplett vom Kopf in die Beine absackt", erklärt sie. Und es klingt nicht so, als sei es ein Spaß gewesen.

Karrasch musste indes der Schwerelosigkeit so nah wie möglich kommen. "Dafür habe ich in 18 Metern Tiefe vor der Küste Floridas ein Tauchtraining absolviert - in einer Anlage, wo sonst nur Astronauten für ihre Außeneinsätze trainieren", berichtet der Reporter stolz. Beim Training mit einem Flugsimulator sei er mit den vier Monitoren vor seiner Nase jedoch heillos überfordert gewesen. "Wenn man sich verrechnet und zu schnell auf die Mondoberfläche zurast, bist du wie ein Flummi und prallst immer wieder volle Wucht ab", zieht er humorige Vergleiche. "Eine Mondlandung kann ganz schön scheppern. Halleluja!"

Mit dem Live-Experiment wolle man dem Publikum einen greifbaren, emotionalen Zugang zur Thematik möglich machen, wie Abdallah betont: "Die NASA plant, 2025 wieder auf dem Mond zu landen - und da wir bei 'Galileo' immer unserer Zeit voraus sind, versuchen wir möglichst früh, unsere Zuschauer an Bord zu holen." Er nehme eine besondere Rolle ein, wenn es darum geht, zwischen den Zuschauern zu Hause und den in diesem Fall geradezu galaktischen Themen zu vermitteln: "Denn wir schlagen mit 'Galileo' seit 25 Jahren eine Brücke zwischen dem TV-Publikum im Wohnzimmer und unseren Themen. ", freut sich der Moderator lachend darauf, das Ganze als Moderator begleiten zu dürfen - nicht in dem Prototyp, sondern im Studio.

Sonst noch was? Karrasch überlegt und sagt dann: "Es ist auch eine echte Stressprobe für die Freundschaft, denn eine so extreme Situation haben wir zusammen noch nie erlebt!" Wird schon schiefgehen! - Jedenfalls sehen die Prognosen für diese Mission alles andere als schlecht aus.

Die Reporter Claire Oelkers und Christoph Karrasch ziehen für ganze 48 Stunden in das fensterlose, zylinderförmige Mond-Habitat. Täglich ab Montag, 24. April, um 19.05 Uhr, widmet sich "Galileo" (ProSieben) der Frage: Worauf kommt es an, wenn Menschen auf dem Mond siedeln? Zuschauer können das Live-Experiment live über die JoynMe-App verfolgen.  (Bild: ProSieben / Germaine Nassal)