Corona: Gedanke an Weihnachten bedrückt viele

52 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass Haushalte wegen der Corona-Krise Weihnachten getrennt feiern müssen.
52 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass Haushalte wegen der Corona-Krise Weihnachten getrennt feiern müssen.

«Alle Jahre wieder» - so heißt eines der meistgespielten Weihnachtslieder, und tatsächlich lebt das Fest von Bräuchen und Traditionen. Im Corona-Jahr könnte aber ein ganz anderes Weihnachten als sonst ins Haus stehen. Eine Ahnung, die viele bedrückt.

Berlin (dpa) - Wie ist die Gefühlslage der Menschen in Deutschland zu Beginn des zweiten Teil-Lockdowns? Ein Drittel bezeichnet sich als überwiegend «besorgt» (33 Prozent). Als «angespannt» empfinden sich 16 Prozent.

Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. «Wütend» nennen sich 12 Prozent, «ängstlich» oder gar «panisch» sind nach eigener Einschätzung 4 bzw. 1 Prozent der Bundesbürger.

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Positiver sieht ein knappes Drittel der Befragten die Lage, trotz des weitgehenden Stillstandes des öffentlichen Lebens: 19 Prozent bezeichnen sich als «entspannt», 9 Prozent sogar als «zuversichtlich».

Die Hälfte der Bundesbürger rechnet mit einem Weihnachten in der Isolation. Konkret befürchten 52 Prozent, dass die Haushalte in Deutschland wegen der Corona-Krise diesmal getrennt feiern müssen. Dass Restaurants, Kneipen und Cafés rund um die kommenden Feiertage geschlossen bleiben müssen, erwarten 53 Prozent.

Keine Märkte, Gottesdienste oder Silvesterpartys

Noch pessimistischer sind die Bundesbürger beim Thema Weihnachtsmärkte, Gottesdienste, Konzerte und Silvesterpartys: Hier rechnen zwei von drei Befragten damit, dass diese im Corona-Winter ausfallen müssen (68 Prozent). Wird dies alles dazu führen, dass sich mehr Menschen als gewöhnlich einsam fühlen? Ja, befürchten 62 Prozent. Dass Weihnachten und Silvester in diesem Jahr überwiegend so ablaufen wie in jedem Jahr, erwarten noch 8 Prozent.

Welche Belastungen spüren die Menschen vor allem? Am stärksten wiegt die Sorge, dass sich Familienmitglieder, Angehörige oder Freunde mit dem Coronavirus infizieren könnten. Es folgen auf Platz zwei die Beschneidung der eigenen Sozialkontakte und auf Platz drei die Sorge, dass man sich selbst mit dem Coronavirus infizieren könnte.

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Mehr als jedem Viertem (27 Prozent) fehlt in der Coronakrise Unterstützung aus dem persönlichen Bereich. «Ich habe zwar Menschen, mit denen ich reden kann - ich fühle mich aber nicht ausreichend unterstützt», sagen 17 Prozent der Befragten von sich. Weitere zehn Prozent kämpfen nach eigenen Angaben mit Corona-Einsamkeit: «Mir fehlen Menschen, mit denen ich reden kann und die mich ausreichend unterstützen».

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