Zwillingsstudie belegt: Aufenthalt im All verändert DNS

Astronaut Scott Kelly und sein Zwillingsbruder Mark. (Bild: Bill Ingalls/NASA via Getty Images)
Astronaut Scott Kelly und sein Zwillingsbruder Mark. (Bild: Bill Ingalls/NASA via Getty Images)

Die NASA verblüfft mit einer spektakulären Studie: Nachdem Astronaut Scott Kelly aus dem All zurückgekehrt war, wies seine DNS-Struktur deutliche Veränderungen auf.

Es ist eine wegweisende Entdeckung, die der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA gelungen ist. 340 Tage lang war der Astronaut Scott Kelly im Weltraum und ist damit Rekordhalter. Wissenschaftlerteams untersuchten Kelly nach seiner Rückkehr auf Veränderungen und zogen dabei seinen Zwillingsbruder Mark zum Vergleich heran. Wie die NASA nun in einer Mitteilung veröffentlichte, ist eine Veränderung in Scott Kellys DNS festzustellen.

„Wissenschaftler wissen jetzt, dass 93 Prozent von Scotts Genen nach der Landung in ihren Normalzustand zurückkehrten. Nichtsdestotrotz weisen die verbleibenden sieben Prozent auf mögliche genetische Langzeitänderungen hin, bezogen auf Immunsystem, DNS-Reparatur, Knochenformations-Netzwerke, Hypoxie und Hyperkapnie.“

Damit stimmen die Gene von Kelly auch nicht mehr mit jenen seines eineiigen Zwillingsbruders Mark, ebenfalls Astronaut, überein. Auf Twitter scherzte Kelly über das Ergebnis.

Was? Meine DNS änderte sich um 7 Prozent? Wer hätte das ahnen können? Ich habe selbst erst in diesem Artikel davon erfahren. Das könnte aber auch gute Seiten haben: Ich muss @ShuttleCDRKelly nicht länger meinen eineiigen Zwillingsbruder nennen.

„Wir glauben, dass dies vom Stress der Weltraumreise kommt, die Veränderungen in den biologischen Zellgegebenheiten und dem Ausstoß von DNS und RNS hervorrufen kann. Solche Aktionen können die Ansammlung von neuen Molekülen wie Fetten oder Proteinen oder Zellabbau auslösen, sie können Gene an- und ausschalten, was zu einer Veränderung der Zellfunktionen führen kann“, so die NASA.

Genetisch ist das Zwillingspaar nicht mehr identisch. (Bild: Brian Ach/Getty Images for LocationWorld 2016)
Genetisch ist das Zwillingspaar nicht mehr identisch. (Bild: Brian Ach/Getty Images for LocationWorld 2016)

Wissenschaftler sprechen von der Aktivierung sogenannter „Weltraum-Gene“: „Indem wir studierten, wie Raumfahrt chemische Veränderungen in RNS und DNS beeinflussen können, erfuhren wir von neuen ‚Weltraum-Genen’, die einen signifikanten Zellstress in Korrelationen mit Veränderungen bei anderen Zwillingsstudien andeuten“, so die Conclusio der NASA.