„Ich würde liebend gerne Ihren Rollstuhl sehen“

Dreiste Notiz am Behindertenparkplatz

Matt Milstead fand eine wütende Notiz an seinem Wagen vor. (Screenshot: Wood TV 8)

Als Matt Milstead von einem Rugbyspiel in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan mit dem Auto nach Hause fahren wollte, fand er einen Zettel an seinem BMW vor. Kein Knöllchen, aber trotzdem eine böse Überraschung: Ein Unbekannter warf ihm mit harschen Worten vor, unrechtmäßig den Behindertenparkplatz benutzt zu haben. Dabei ist der 36-Jährige querschnittsgelähmt.

Die Notiz war handschriftlich verfasst und am Türgriff des Wagens befestigt. „Ich würde liebend gerne Ihren Rollstuhl sehen“, musste Milstead darauf lesen. „Ich tippe mal auf männlich, zwischen 25 und 35 Jahren, berufstätig und denkt, dass ihm die Welt zu Füßen liegt. Aber vielleicht irre ich mich auch.“



In der Tat, der anonyme Verfasser irrte sich gewaltig. Milstead ist Tetraplegiker. Bei dieser Form der Querschnittslähmung sind sowohl Arme und Beine betroffen. Im Falle des 36-Jährigen bedeutet das konkret, dass er weder seine Beine noch seine Finger bewegen kann. Der Amerikaner sitzt im Rollstuhl. Mit seinem speziell ausgestatteten BMW war er zu einem Rugbyspiel von Rollstuhlfahrern in Grand Rapids, Michigan gefahren und hatte den Wagen auf einem Behindertenparkplatz abgestellt. Das berichtet die „Daily Mail“.

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Als der Mann bei seiner Rückkehr den Zettel vorfand, war er schockiert. „Mich hat verwirrt, dass die Person diese Nachricht hinterließ, ohne mich überhaupt zu kennen oder zu wissen, ob ich in einem Rollstuhl sitze“, erklärte Milstead im Gespräch mit dem regionalen TV-Sender Wood TV 8.

Milsteads Frau Leslie war wütend und wollte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. „Beim Alter lagen Sie fast richtig: Er ist tatsächlich 36. Und er ist berufstätig und hat eine Vollzeitstelle“, schrieb sie in einem Post auf Facebook, der sich an den anonymen Verfasser wandte. „Außerdem ist er Tetraplegiker.“ Ihr Vorschlag an den Unbekannten: „Wenn Sie dazu bereit wären, Ihre funktionsfähigen Hände und Beine lebenslänglich gegen seinen sechs Jahre alten BMW und Behindertenparkplatzausweis einzutauschen, bin ich mir sicher, dass er sich auf den Handel einlässt.“

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Der Post machte prompt im sozialen Netzwerk die Runde, und viele User gaben Leslie Milstead und ihrem Ehemann Rückendeckung. Ein Nutzer, der offenbar ebenfalls im Rollstuhl sitzt, schrieb: „Genauso wie Matt schüttele ich über solche Menschen einfach nur den Kopf. Trotzdem: gut gemacht!“


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