„Tötet ihn“: Mutter beschimpft behindertes Kind

Als die Großmutter eines behinderten Kindes in der kanadischen Provinz Ontario nach Hause kam, fand sie einen Brief auf der Türschwelle. Der Verfasser des anonymen Schreibens beschimpfte den autistischen Enkel und legte dessen Tötung nahe.

Es war ein Brief voller Hass, feige unter der Haustür durchgeschoben, unterzeichnet von „einer verärgerten Mutter“. Darin heißt es: „Ich lebe auch in der Nachbarschaft und habe ein Problem!!!! Sie haben ein Kind, das geistig behindert ist und haben bewusst entschieden, dass es eine gute Idee wäre, in nächster Nachbarschaft zu leben???? Sie lassen das Kind täglich aus dem Haus, wo es eine Belästigung und ein Problem für alle anderen ist!!! Der Lärm, den er macht, wenn er draußen ist, ist grässlich!!!!!!!!!! Er jagt meinen normalen Kindern einen Heidenschrecken ein!!!!!!!!! Schreiende Babys, Musik und sogar bellende Hunde sind normale Geräusche in diesem Wohngebiet. Er ist es nicht!!!!!!!!!!!!!“

Die Empfängerin des Schreibens, Brenda Millson aus der Stadt Newcastle nahe Toronto, passte in den Sommerferien auf ihren 13-jährigen Enkel Max auf, einen Autisten. Für die anonyme Verfasserin ist Max ein „wildes Tier“, ein „Idiotenkind“, das kein Recht habe, am Leben zu sein. In dem bei Twitter veröffentlichten Brief ist zu lesen: „Man sollte die nicht zurückgebliebenen Körperteile der Wissenschaft spenden. Wozu soll er denn sonst gut sein!!!! Zieht um oder schläfert ihn ein!“

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Die Familie von Max ist geschockt. „Es war erschütternd, es zu lesen“, erzählte Großmutter Millson dem Fernsehsender „CityNews“. „Die entsetzlichen Wörter. Ich weiß nicht, warum jemand so etwas tun sollte.“ Auch in der Nachbarschaft von Millson macht sich Fassungslosigkeit breit. Wie „CityNews“ berichtet, versuchen die Anwohner herauszufinden, wer den Brief geschrieben hat. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.


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Autismus ist eine angeborene Entwicklungsstörung, die das Leben der Betroffenen und deren Angehörigen nachhaltig prägt. Die Symptome sind sehr vielfältig und individuell ausgeprägt; ihr Schweregrad reicht von leichter Beeinflussung im Alltag bis hin zu starker Hilflosigkeit. Viele der Erkrankten verstehen ihren Autismus trotzdem als wichtigen Bestandteil ihrer Persönlichkeit.



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