Anonymer Spender: Der gute Mensch von Braunschweig

Seit einigen Wochen macht ein Unbekannter die Menschen in Braunschweig glücklich. Der geheimnisvolle Wohltäter überschüttete bereits mehrfach Bedürftige mit einer hohen Geldsumme. Zuletzt spendete er jeweils 10.000 Euro an die Suppenküche der Stephanus-Gemeinde und an die Braunschweiger Tafel. Der gleiche Betrag ging auch schon an die Familie eines seit einem Unfall schwer behinderten Jungen. Nur persönlich bedanken können sich die Beschenkten nicht…

Woher beziehungsweise von wem das Geld kommt, dazu fehlt bislang jede Spur. Sicher ist nur, dass der edle Spender offenbar ein großes Herz hat und mit den Almosen denjenigen Menschen unter die Arme greifen will, die ein bisschen Unterstützung gut gebrauchen können. Insgesamt 130.000 Euro hat der anonyme Wohltäter laut „Braunschweiger Zeitung“ schon unter die Leute gebracht.

Seit Dienstag gehören auch die Suppenküche der Stephanus-Gemeinde und die Braunschweiger Tafel zu den glücklichen Empfängern. Beide Einrichtungen fanden in ihren Briefkästen nach Informationen des „Stern“ einen Umschlag mit 10.000 Euro in bar vor. Die Freude über die großzügige Spende ist groß: „Ich bin baff, glücklich und dankbar", erklärte Alfred Huge vom Vorstand der Braunschweiger Tafel der „Braunschweiger Zeitung“.

Im Falle der Suppenküche hatte Imke Broders, Mitglied der Stephanus-Gemeinde, dem Wohltäter möglicherweise durch einen Hinweis auf die Sprünge geholfen. In einem Bericht der „Braunschweiger Zeitung“  über die bereits getätigte 10.000 Euro-Spende für die Kita der Stephanus-Gemeinde hatte sie angemerkt: „Direkt in der Gemeinde mit ihrer Suppenküche wäre das Geld auch gut aufgehoben gewesen.“ Sprach’s – und kurze Zeit später durfte sich auch die Essensausgabe für Bedürftige über eine Finanzspritze freuen.

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Ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass der oder die Unbekannte das Leben in der 250.000 Einwohner-Stadt offenbar aufmerksam über die Zeitung verfolgt: Bei der Familie von Tom Neumann ging eine Spende in Höhe von 10.000 Euro ein, nachdem die „Braunschweiger Zeitung“ über das Schicksal des 14-Jährigen berichtet hatte. Seit einem Unfall im Schwimmbad ist der Junge schwer behindert.

Insgesamt wurden neben der Familie seit November 2011 elf soziale Einrichtungen mit Geldgeschenken bedacht – anscheinend allesamt von derselben Person. Mal wurden die Summen ohne weitere Angaben direkt bei den entsprechenden Adressaten hinterlegt. Oft fanden sich bei den anonymen Spenden Zeitungsartikel der „Braunschweiger Zeitung“. Diese gaben Hinweise auf Projekte oder Bedürftige, an die das Geld gehen sollte.

So fand Rathaus-Pförtner Henry Nowrotzki im Dezember vergangenen Jahres im Rathaus-Briefkasten ein Kuvert mit 50.000 Euro und entsprechenden „Anweisungen“ vor. Über das Geld durften sich eine Schule, ein Kindergarten, ein Museum, die Stadtbibliothek und der Verein „Löwen für Löwen" freuen, so die „Braunschweiger Zeitung“. Der Braunschweiger Hilfsverein, der Kinder in Westafrika unterstützt, richtete auf seiner Website ein Dankeschön an den Wohltäter. Der Bau einer Grundschule in dem afrikanischen Fischerdorf sei mit der Spende „nun komplett gesichert“, heißt es da. „Dem anonymen Spender bzw. der anonymen Spenderin danken wir von Herzen für diese wunderbare Unterstützung!!!“

Wie der Sprecher der Braunschweiger Rechtsanwaltskammer gegenüber der "Braunschweiger Zeitung" erklärt, können die Empfänger das Geld übrigens ohne Weiteres annehmen. Juristisch gesehen handelt es sich um Schenkungen.