Anstößiger T-Shirt-Aufdruck: Frau verpasst Anschlussflug

„Wenn ich die Regierung in meinem Unterleib haben wollte, dann würde ich einen Senator f****n.“ Eine ziemlich drastische Aussage, mit der sich die amerikanische Fluglinie „American Airlines“ offenbar nicht anfreunden kann. Denn weil genau das auf dem T-Shirt einer Passagierin prangte, wurde der Frau kurzerhand verboten, an Bord ihres Anschlussfluges zu steigen.

Meinungsfreiheit ja, Ausdrucksfreiheit nein – so lautet offenbar das Motto bei „American Airlines“. Denn der provokative Slogan ist ein bekanntes politisches Statement von Abtreibungsbefürwortern. „If I wanted the government in my womb, I’d f*ck a senator“ hatte die Senatorin Judy McIntyre bei einer Demonstration für Frauenrechte auf ein Schild geschrieben – und zahlreiche Mitstreiterinnen flugs zu dem T-Shirt-Aufdruck inspiriert.

„Als ich das Flugzeug verließ, kam der Pilot auf mich zu und meinte, ich hätte in DC gar nicht erst einsteigen dürfen – und teilte mir mit, dass ich mich vor dem Weiterflug umziehen müsse“, zitiert der Blog „H Reality Check“ die Frau. Genau wegen dieser Diskussion mit dem Piloten habe die Frau ihren Anschlussflug verpasst. „Ich war der Meinung, man habe den Anschlussflug informiert, dass ich zwar von dem Piloten aufgehalten wurde, aber unterwegs sei.“ Doch weit gefehlt. „Bei meiner verzögerten Ankunft am Gate erfuhr ich, dass man in der Tat dort angerufen hatte. Aber nicht, damit das Anschlussflugzeug auf mich warte, sondern dass man darauf achte, dass ich mich vorher umziehe“, so die Betroffene empört. Weil sie ihr gesamtes Gepäck aufgegeben hatte, sei ein T-Shirt-Wechsel jedoch keine Option für die Frau gewesen.

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Die Fluglinie bestreitet den Vorwurf, man habe die Frau aus politischen Gründen aufgehalten, nachhause zu fliegen. „Der einzige Grund, warum die Frau gebeten wurde, ihr T-Shirt zu bedecken, war das F-Wort. Die politische Aussage ist für uns völlig irrelevant“, so American Airline-Sprecher Tim Smith gegenüber „MSNBC“. Wäre sie eine bekennende Abtreibungsgegnerin, so die Fluglinie, weiter, hätte sie mit dem entsprechenden F-Wort auf ihrer Kleidung genau so wenig einsteigen dürfen. Letztlich durfte die Frau dann doch noch wieder an Bord gehen und mit der nächsten Maschine nachhause fliegen. Den Spruch auf ihrem Shirt aber musste sie mit einem Schal bedecken.