Bewegende Abschiedsworte: Yale-Studentin stirbt kurz nach ihrem Abschluss

Ihr Leben fing gerade erst richtig an: Marina Keegans hatte gerade ihren Abschluss an der amerikanischen Elite-Universität Yale gemacht und konnte es kaum erwarten, ihren Job in der Redaktion einer angesehenen Zeitung anzutreten.  Doch wenige Tage nach ihrem Abschluss krachte die 22-Jährige mit dem Auto in eine Leitplanke und starb. Nach ihrem Tod sorgte ihr letzter Artikel, der sich über soziale Netzwerke in Windeseile verbreitete,  für große Anteilnahme.

Wenige Tage nach ihrem Abschluss an der Yale University fuhr Marina Keegan mit ihrem Freund Michael Gocksch zu ihren Eltern auf der Halbinsel Cape Cod in Massachusetts. Die 22-Jährige wollte dort an einem Musical weiterschreiben. Bereits während ihres Studiums hatte sie sich in der Literaturszene einen Namen gemacht und mehrere Geschichten in der „New York Times” veröffentlicht.

Die junge Frau hatte viel vor: Im Juni wollte sie einen Job in der Redaktion der ebenfalls renommierten Wochenzeitung „The New Yorker“ antreten. „Sie war so aufgeregt, weil sie bald dort arbeiten würde – sie hat über nichts anderes mehr gesprochen“, so Keegans Mutter gegenüber dem Nachrichtenportal „New York Daily News“. Und Marina Keegan freute sich darauf, im New Yorker Staddteil Williamsburg in einer WG zu wohnen.

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Doch dann kam alles anders. Plötzlich verlor Gocksch, der während der Autofahrt am Steuer saß, die Kontrolle über den Wagen und krachte in eine Leitplanke. Er überlebte den Aufprall, doch seine Beifahrerin wurde noch am Unfallort für tot erklärt, wie die Lokalzeitung „Cape Cod Today“ vermeldet.
Nach Keegans tragischem Tod veröffentlichte die Studentenzeitung „Yale Daily News“ den letzten Artikel der 22-Jährigen, geschrieben während der Abschlussphase ihres Studiums. Unter dem Titel „The Opposite of Loneliness“ (zu deutsch: das Gegenteil von Einsamkeit) richtet sich die Autorin darin an ihre Mitstudenten:

„Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass alles möglich ist. Wir können immer unsere Meinung ändern. Wir können immer neu anfangen“, ermutigt Keegan ihre Kommilitonen. Angesichts ihres Unfall-Todes zwei Wochen später sind ihre abschließenden Worte besonders tragisch: „Wir können noch unseren Master machen oder versuchen zu schreiben, als sei es das erste Mal. Die Auffassung, dass es zu spät für irgendetwas sein könnte, ist albern. Sie ist lächerlich. Wir machen gerade unseren College-Abschluss. Wir sind so jung. Wir sollten, nein, wir dürfen dieses Gespür und Gefühl des Möglichen nicht verlieren, denn am Ende ist das alles, was uns bleibt.” Mitstudenten haben über soziale Netzwerke für eine weite Verbreitung des Artikels gesorgt, der große Betroffenheit auslöste.