iPad – Die stärksten Konkurrenten

Das iPad ist im Tablet-Bereich das Maß aller Dinge. Doch die Konkurrenz schläft nicht und will in den nächsten Wochen mit zahlreichen neuen Geräten dem iPad als Branchen-Primus den Rang ablaufen. Yahoo! stellt die heißesten Kandidaten vor und gibt eine Prognose, ob sie tatsächlich das Potenzial zum iPad-Killer haben.

Lenovo Ideapad K1, Thinkpad Tablet

Der chinesische Notebook-Spezialist Lenovo stellt mit dem Ideapad K1 und dem Thinkpad Tablet zwei iPad-Konkurrenten aufs Feld, die beide mit einem 10,1 großen Display und einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel kommen. In beiden treibt der weit verbreitete Dual-Core-Prozessor Nvidia Tegra 2 Googles Android Honeycomb an. Das Ideapad K1 für Privatanwender kommt mit einem HDMI-Ausgang und ist mit 400 Euro deutlich günstiger als das iPad. Dem Thinkpad Tablet werden noch einige Extras spendiert, die vor allem Business-Nutzer überzeugen sollen. So soll das Display-Panel auch aus spitzem Winkel noch gut ablesbar sein und widerstandsfähiges Gorillaglas soll vor Kratzern schützen. Je nach Ausstattung kostet das Thinkpad Tablet zwischen 460 und 630 Euro.
iPad-Killer? — Vielleicht...

HP Touchpad

Das HP Touchpad kommt genauso wie das iPad mit einer Bildschirmdiagonale von 9,7 Zoll und einer Auflösung von 1025 x 768 Pixel. Im Herzen des Tablets taktet ein Dual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz. Das HP Touchpad verfügt über eine WLAN-Verbindung, kann allerdings nicht über einen 3G-Modem mit dem Mobilfunknetz Kontakt aufnehmen. HP verlangt für seine 16 GByte-Variante voraussichtlich 480 Euro, das HP Touchpad mit 32 GByte soll 580 Euro kosten.

Der iPad-Herausforderer von HP setzt nicht, wie die meisten seiner Mitkonkurrenten, auf Googles Betriebssystem Android, sondern auf die von Palm gekaufte Eigenentwicklung WebOS. Die kommt zwar mit einigen cleveren Lösungen, wie zum Beispiel einem induktiven Ladegerät oder dem Dateiaustauschsystem, welches über Berührung der Geräte mittels NFC-Technik funktioniert. Doch die größte Schwäche des Systems, und damit für Privatanwender ein Ausschlusskriterium, ist seine geringe Erweiterungsmöglichkeit durch Apps.
iPad-Killer? — Bestimmt nicht!

Sony S1 und S2

Sony geht vor allem in Sachen Design einen eigenen Weg. Wirkt das Sony S1 mit seinem 9,4 Zoll großen Display und einer Auflösung von 1280 x 768 Bildpunkten noch relativ konventionell, verfügt das Sony S2 über einen Aufklappmechanismus der zwei 5,5 Zoll große Displays im Inneren offenbart. Sony hat versprochen, dass auch Standard-Programme durch eigene Apps perfekt an die beiden Bildschirme angepasst werden. Die Geräte verfügen sowohl über WLAN, als auch über ein 3G-Modem, um mit dem Internet auch von unterwegs Kontakt aufnehmen zu können. Als Betriebssystem kommt Googles Android in der für Tablets optimierten Honeycomb-Version auf das S1 und S2.

Besonders das S2 wirkt dank seines Klappkonzepts außergewöhnlich und sticht aus der Masse heraus. Hier kommt noch hinzu, dass Sony über einen großen Pool an Filmen, Spielen und Musik verfügt. Sollten sie es schaffen, diese Inhalte Tablet-gerecht und zu günstigen Konditionen auf die Geräte zu bringen, hat das S1 und S2 Potenzial.
iPad-Killer? — Gut möglich.

Toshiba Thrive

Toshiba versucht es nach dem erfolglosen Folio mit dem Thrive erneut auf dem Tablet-Markt Fuß zu fassen. Das Thrive kommt wie viele seiner Konkurrenten mit einem 10,1 Zoll Display. Das Besondere am Thrive sind mit HDMI, USB, Mini-USB und SD-Kartenlesegeräte seine vielen Anschlüsse. Außerdem ist das Thrive das einzige Gerät, bei dem der Akku gewechselt werden kann. Auch das Thrive setzt auf Google Android Honeycomb.
iPad-Killer? — Eher unwahrscheinlich.

Dell Streak Pro

Ähnlich durchschnittliche innere Werte hat das Dell Streak Pro. Das 10 Zoll Display löst mit 1280 x 800 Pixel auf und wird vom Dual-Core-Prozessor Nvidia Tegra 2 angetrieben. Das Gerät werkelt mit 1 GByte Arbeitsspeicher und kommt entweder mit 16, 32 oder 64 GByte integriertem Flash-Speicher. Das einzige wodurch sich das Dell Streak Pro vielleicht ein bisschen von der Konkurrenz absetzt sind seine wahlweise knalligen Farben.
iPad-Killer? — Bestimmt nicht!

Motorola Xoom 2

Das Motorola Xoom 2 feuert die Gerüchteküche an, denn viele Fakten liegen noch nicht auf dem Tisch. Es wird gesagt, dass die neue Version deutlich schlanker als sein Vorgänger werden soll und auf dem etwa 10 Zoll großem Display sollen 2048 x 1536 Bildpunkte Platz haben — das wäre ein Tablet-Rekord. Außerdem soll das Motorola Xoom 2 eines der ersten Geräte sein, die Googles neueste Android-Version 4.0 Ice Cream Sandwich unterstützt.
iPad-Killer? — Gut möglich.

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Amazon Tablet

Amazon plant ein eigenes Tablet, so viel ist sicher. Alle weiteren Information basieren jedoch nur auf Vermutungen. So soll Amazons Gerät ein 9 Zoll-Display haben und mit einer aktuellen Android-Version laufen. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass das Amazon Tablet sehr günstig werden wird. So soll das Gerät zum Beispiel keine Kamera besitzen und nur Zweifingergesten unterstützen.

Der günstige Preis, aber vor allem die von Amazon bereit gestellten Inhalte, wie Bücher, Musik und Filme über den eigenen Store könnten tatsächlich ein ziehendes Verkaufsargument sein.
iPad-Killer? — Gut möglich.

Fazit

Apple hat sich mit der Veröffentlichung des iPads Anfang 2010 einen enormen Technologievorsprung erarbeitet, der so schnell anscheinend nicht aufzuholen ist. Die Konkurrenz sitzt dran, doch die wahren Überflieger sind nicht dabei. Hier kommt noch hinzu, dass auch Apple die Füße nicht still hält und bereits am Nachfolger des erfolgreichen iPad 2 werkelt. Gerüchteweise soll dieses bereits im September auf den Markt kommen und neben nochmal schlankeren Maßen ein Display besitzen, das mit hohen 2048 x 1536 Bildpunkten auflöst. Vielleicht wird es noch bis 2012 dauern, bis tatsächlich ein wahrer iPad-Killer in den Geschäften steht.

Matthias Sternkopf / ZEITjUNG