Brasilianische Familie kämpft um ihre Haus-Tiger

Brasilianische Familie kämpft um ihre Haus-Tiger

Sie werden bis zu 300 Kilogramm schwer und verputzen im Durchschnitt acht Kilogramm Fleisch am Tag. Bengalische Tiger sind stattliche Wildtiere, die auf den ersten Blick eher geringe Haustierqualitäten mitbringen. Der Tierpfleger Ary Borges sieht das anders. Seit acht Jahren leben er und seine drei Töchter zusammen mit neun Tigern.

Begonnen hat alles im Jahre 2005, als der Familienvater zwei misshandelte Tiger aus einem Zirkus rettete und mit auf sein Familienanwesen im südbrasilianischen Maringá nahm. Er päppelte die Großkatzen auf, bald stand Nachwuchs ins Haus. Borges‘ Töchter wuchsen gemeinsam mit den Tieren auf. Ganz selbstverständlich schliefen sie gemeinsam mit ihnen in einem Bett, badeten zusammen im Pool.

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Die eine Tochter, Uyara, ist inzwischen 23 Jahre alt und kann sich ein Leben ohne ihre tierischen Freunde nicht vorstellen. Sie lässt sogar ihre zweijährige Tochter auf den Rücken der Tiger reiten. Ihre 20-jährige Schwester Nayara ist sich sicher, dass ihre Familie in eine tiefe Depression verfallen würde, sollte man ihnen die Tiger wegnehmen. Genau das aber versuchen derzeit brasilianische Behörden. Sie wollen die männlichen Tiere kastrieren lassen, damit Ary Borges nicht weiter züchten kann. Außerdem soll dem 43-Jährigen seine Lizenz als Tierpfleger entzogen werden. Damit würde er die rechtliche Grundlage verlieren, die ihm erlaubt, mit den Großkatzen zusammenzuleben.

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Ary Borges ist sich keiner Schuld bewusst: „Meine Tiere werden extrem gut behandelt, wir erhalten die Spezies“, sagte der Familienvater. Der Bengalische Tiger wird als gefährdete Tierart geführt. Weltweit gibt es nur noch wenige tausend Exemplare. Die Tiger meiden normalerweise menschlichen Kontakt. Sie werden vor allem übergriffig, wenn sie krank sind oder sich bedroht fühlen. Erst vor wenigen Tagen tötete ein Amur-Tiger seinen Pfleger in einem Zoo in Münster.


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