Nach Handy-Reparatur: Mann auf Facebook als schwul geoutet

Als Rich Dewberry sein Smartphone zur Reparatur in einem Elektrogeschäft ließ, erlebte er eine böse Überraschung. „Ich bin schwul. Ich oute mich“, las der verheiratete Mann aus Denver plötzlich in der Status-Leiste seines eigenen Facebook-Profils. Offenbar hatte man sich bei dem Elektroladen „Best Buy“ zu seinem Profil Zugang verschafft. Dewberry verlangt eine Entschuldigung für den "Scherz".

Kaum war das vermeintliche Outing online, stand Dewberrys Ersatz-Telefon nicht mehr still. Freunde, Bekannte, Ex-Freundinnen - alle wollten wissen, was es mit dem plötzlichen Coming Out auf sich hatte, sagte Dewberry dem US-Fernsehsender „ABC“. „Ich fühlte mich gedemütigt, wissen Sie. Ich meine, mein Ruf wurde ruiniert.“ Dabei gehe es keineswegs darum, dass er etwas gegen Homosexualität habe, betont Dewberrys Anwältin Linda Lee gegenüber dem Sender. „Den Menschen ist nun mal wichtig, dass die Wirklichkeit mit ihrem Image bzw. der Außendarstellung überein stimmt“, so die Anwältin. Und ihr Mandant sei eben nicht schwul.
 
Nachdem er sich bei "Best Buy“ beschwert hatte, wurde ihm mitgeteilt, dass der betreffende Mitarbeiter gefeuert worden sei. Eine offizielle Entschuldigung stehe laut Lee allerdings noch aus. Eine Klage erwägt Dewberry zur Zeit trotzdem nicht. „Uns geht es eher darum, die Privatsphäre von Kunden zu schützen“, unterstreicht seine Anwältin Lee.

Lesen Sie auch: Es ist kompliziert - Facebook als Liebes-Orakel
 
"Offenbar hat man bei "Best Buy" keine Maßnahmen oder Regelungen, die so ein Eingreifen in die Privatsphäre verhindern", so Lee weiter. "Ich habe alle erdenklichen Informationen auf meinem Smartphone. Wenn eine Firma wie "Best Buy" die Daten ihrer Kunden nicht schützen kann, haben sie ein echtes Problem."

Auf Nachfragen von „ABC“ schiebt „Best Buy“ die Verantwortung auf die Mitarbeiter. „Jedes Jahr muss jeder unserer Mitarbeiter aufs Neue unseren „Code of Ethics“ lesen und unterzeichnen. Dieser enthält auch Details zum Umgang mit Kunden-Informationen“, so ein Sprecher des Konzerns. Zuwiderhandlungen würden geahndet und bestraft.