Böses Spiel mit Reiner Calmund

Reiner Calmund posiert gerne für Fotos (Bild: ddp images).

Ex-Fußballmanager Reiner Calmund ist bekannt als Schwergewicht und Frohnatur. Doch jetzt wurde dem 64-Jährigen seine Freundlichkeit zum Verhängnis. Auf der Frankfurter Buchmesse baten ihn zwei Männer um ein gemeinsames Foto. „Calli“ machte mit – und übersah, dass er mit zwei mutmaßlichen Salafisten posierte.

Auf dem Schnappschuss, den die "Bild"-Zeitung veröffentlichte, lachen die zwei vermeintlichen Fans fröhlich in die Kamera. In ihrer Mitte: ein etwas unsicher wirkender Reiner Calmund. Ob der 64-Jährige da schon ahnte, dass er die Aufnahme bereuen würde?

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Was der Fußballlegende entging: Die beiden Männer an seiner Seite trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Lies!“. Die Aufforderung steht im Zusammenhang mit einer PR-Kampagne zu einer salafistischen Koranausgabe. Der Salafimus ist eine radikal-islamistische Bewegung. Seit geraumer Zeit sorgen Salafisten mit der kostenlosen Verteilung einer besonders streng ausgelegten Heiligen Schrift des Islams für Aufsehen.

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Calmund ahnte nicht, dass er mit der Aufnahme unfreiwillig Werbung für die ultrakonservative Strömung des Islams machte. „Mir liegt nichts ferner als Extremismus und Gewalt“, empörte sich der Fußballfunktionär im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung im Nachhinein. „Ich wurde missbraucht, weil ich nichts anderes tat, als was ich immer tue: Freundlich sein zu meinen Fans.“

Ganz bewusst dagegen ließ sich im Juni vergangenen Jahres „Lindenstraße“-Darsteller Willi Herren mit dem bekannten Salafisten-Prediger Pierre Vogel ablichten. Bei einer Kundgebung der Salafisten ging er mit Vogel öffentlich auf Kuschelkurs, den er zudem als „herzensguten Menschen“ bezeichnete. Kurze Zeit später sah er sich mit Kritik zu dem Auftritt konfrontiert und distanzierte sich von der religiösen Bewegung. „Mein Besuch war auf keinen Fall ein ‚Pro-Salafisten-Besuch', sondern diente dazu, mir selbst ein Bild von den Idealen zu machen", erklärte Herren damals auf seiner Facebook-Seite. Er kenne Vogel noch aus der Zeit, bevor er sich für den Salafismus engagierte.

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