Gefälschter Markenketchup explodiert in Lagerhalle

Gangster vermasseln Lebensmittelbetrug

Es schien die perfekte Geschäftsidee zu sein: Betrüger haben palettenweise regulären Ketchup aus dem Hause Heinz gekauft und ihn in Flaschen der Premiummarke "Simply Heinz" umgefüllt. Das Edelprodukt mit ausgewählten Inhaltsstoffen bringt im Verkauf etwa einen halben Dollar mehr. Doch von Chemie hatten die Ganoven offenbar keine Ahnung: Durch die Umfüllaktion hatte die Soße zu gären begonnen. Hunderte Flaschen waren in einer Lagerhalle im US-Bundesstaat New Jersey zerplatzt – und mit ihnen auch der Traum vom schnellen Geld.

Weil sie viele Fliegen und einen verdorbenen Geruch in einer Lagerhalle in Dover, New Jersey, bemerkten, sahen Mieter genauer nach. Und entdeckten hunderte von Ketchup-Flaschen, von denen ein Großteil explodiert war. Sie alarmierten sofort die Stadtverwaltung und das Unternehmen, dessen Name auf dem Etikett der Flaschen stand: Heinz, einer der weltweit führenden Hersteller der Tomatensoße.

Was zuvor in der Halle vor sich gegangen war, konnten Ermittler rekonstruieren: Betrüger hatten sich containerweise reguläres Ketchup aus dem Hause Heinz beschafft. Anschließend hatten sie die Würzsauce in Flaschen umgefüllt, die mit dem Etikett „Simply Heinz“ versehen waren. Dabei handelt es sich um eine hochwertigere Produktlinie des Unternehmens - der Edel-Ketchup wird unter anderem mit Zuckerrohr statt mit minderwertigem Maissirup versetzt. Ob die Soße zusätzlich noch gestreckt worden war, ist unbekannt, wie die Zeitung "The Star-Ledger" schreibt.

Doch dann hatten die Betrüger die Ketchupflaschen über längere Zeit in der Lagerhalle in Dover stehen gelassen. Vielleicht hatten sie kalte Füße bekommen. Fest steht: Sie hatten offenbar nicht auf der Rechnung, dass die Würzsoße in den Flaschen gären würde. Denn durch das Umfüllen des Ketchups waren Mikroorganismen in die Flaschen gelangt. Diese hatten Gas produziert, wodurch der Druck in den Flaschen gestiegen war. Die Hitze in der Lagerhalle hatte den Druck zusätzlich erhöht. Schließlich waren die Behältnisse en gros explodiert.

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Dass es einige der Flaschen bereits in die Regale eines Supermarktes geschafft haben könnten, hält eine  Sprecherin von "Heinz North America" für ausgeschlossen. Das Unternehmen verfüge über „keinerlei Informationen, die zu der Annahme führen, dass das wieder aufgefüllte Produkt auf den Markt gelangt ist“, so Jessica Jackson gegenüber ABC News. Man suche nun nach den Verantwortlichen, um rechtlich gegen sie vorzugehen.


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