Michael Wendler verlässt das Dschungelcamp

Schlagersänger Michael Wendler ist raus. (Archivbild von 2013) Foto: Horst Ossinger

Sänger Michael Wendler hat das Dschungelcamp am vierten Tag verlassen. «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!», rief der 41-Jährige in der Sendung am Montagabend deutscher Zeit.

«Es gibt eben auch noch ein Leben nach dem Dschungel», erklärte er. Nun stünden viele Konzerte an, für die er fit sein müsse. Der freiwillige Auszug bescherte RTL einen Staffel-Rekord. 7,95 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 33,9 Prozent) schalteten ab 22.15 Uhr ein.

Der aus dem nordrhein-westfälischen Dinslaken stammende Wendler erklärte noch im Camp. «Ich merke, wie ich immer schwächer werde.» Er habe seine Grenzen erreicht. Zudem mangele es an Essen. Und hygienisch sei es auch nicht. Da er eine Familie versorgen müsse, könne er sich keine «Keimvergiftung» leisten.

Bei den anderen Kandidaten löste er damit Spekulationen aus, was die Gründe für den freiwilligen Auszug sein könnten. Überraschend deutlich mutmaßte etwa Ex-Viva-Moderator Mola Adebisi (40), der Wendler wolle «die ganze Pressemeute» für sich haben. Schauspielerin Corinna Drews (51) vermutete als Anlass, er wolle seine neue Platte vermarkten - eine Single war am Freitag veröffentlicht worden, das neue Album kommt laut Homepage an diesem Freitag auf den Markt.

Nach Einschätzung von Ex-«Ruck Zuck»-Moderator Jochen Bendel (41) bekam der Wendler für seinen Geschmack zu wenig Aufmerksamkeit im Urwaldtheater. Schauspieler Winfried Glatzeder (68) analysierte: «Er hat es perfekt gemacht als Geschäftsmann.»

Ähnlich kritisch äußerten sich die Moderatoren. «Ich fand das ganz schlimm. (...) Ich fand das alles nur gespielt», sagte Sonja Zietlow (45) nach der RTL-Sendung. Ihr Kollege Daniel Hartwich (35) erklärte, aus seiner Sicht habe der Sänger («Sie liebt den DJ») von Anfang an einen Plan verfolgt. So habe er zum Beispiel schon vor Beginn der Staffel angekündigt, zu keiner Dschungelprüfung antreten zu wollen, damit ihn die Zuschauer ja per Telefonabstimmung genau dazu wählten.

Auf der Homepage des Musikers waren noch am Montag Konzerttermine für den 25. Januar und den 1. Februar angekündigt - also in der Zeit des Dschungelcamps, das planmäßig nach gut zwei Wochen Anfang Februar endet. Am Dienstag war die Internetseite überarbeitet. Der «Bild» erklärte Wendlers Management, die Homepage sei nicht aktualisiert gewesen. Nach Angaben des Blatts stehen zudem Gerichtstermine an. Für Nachfragen war das Management zunächst nicht erreichbar.

Ein RTL-Sprecher kommentierte den Auszug des Wendlers mit den Worten: «Wir hätten ihn gerne länger dringehabt. Den einzigen Vorteil, den wir sehen, ist, dass die anderen vielleicht aus ihrer Deckung kommen.» Mit dem Abgang könnte sich den Angaben zufolge auch die Show-Planung verschieben: Der erste Kandidat muss möglicherweise erst am Samstag - also einen Tag später - das Camp verlassen. Das ist aber nur eine denkbare Variante von mehreren. Ob es so kommt, war am Dienstagabend noch unklar.

Weiter erklärte der Sprecher des Privatsenders, die Wendler-Gage werde wegen des freiwilligen Aus gesplittet. Eine Summe oder Details zum Vertrag nannte er nicht. Medienberichten zufolge sollte der «König des Popschlagers» ursprünglich rund 125 000 Euro bekommen.

Noch im Camp beteuerte der 41-Jährige: «Meine Ambition war wirklich, die Krone zu holen.» Von den anderen Teilnehmern verabschiedete er sich mit den Worten: «Gedanklich bin ich schon komplett weg.» Er habe sie aber alle «echt total liebgewonnen». Vor Beginn der achten Staffel hatte der Sänger erklärt, er wolle vor allem sein Image aufbessern und den Zuschauern «den echten Micha» zeigen.

In der Sendung am Montagabend stand zudem erneut Model Larissa Marolt (21) im Fokus. Bei der Dschungelprüfung sollte sie in einer Limousine unter Tieren, Federn, Schleim und Fleischabfällen elf Sterne suchen, für die die Camper Essenrationen bekommen. Nach Ablauf der Spielzeit von elf Minuten hatte sie drei Sterne - und eine Flasche Champagner geköpft, sich damit abgeduscht und einige Schlucke genehmigt. Auf ihre Beichte am Lagerfeuer reagierten unter anderem Corinna Drews und Mode-Designer Julian F. M. Stoeckel (26) nur mit Gelächter.